Schrecklicher Unfall Mittwochfrüh in der Vorwoche: Eine Frau (59) aus Burg-Gräfenrode ist bei einem schweren Frontalzusammenstoß ums Leben gekommen.
Karben. Sie ist auf dem Weg zum Job wie immer. Wohl gegen fünf Uhr früh soll sie anfangen zu arbeiten. Doch an ihrer Putzstelle wird die Frau (59) aus Burg-Gräfenrode nie ankommen.
Kurz hinter ihrem Heimatdorf, in einer leichten Kurve der Landesstraße Richtung Groß-Karben, prallt ein dunkler Mercedes-Geländewagen am Mittwochmorgen frontal mit ihrem silberfarbenen Opel-Cabrio zusammen. Der Aufprall ist so heftig, dass die beiden Autos erst 100 Meter voneinander entfernt zum Stehen kommen. Wie viel Zeit dann vergeht, ist nicht klar. Gegen 4.40 Uhr entdeckt ein Zeuge die beiden Fahrzeuge im Straßengraben unweit des Karbener Stadtteils. Er läuft sofort zu den Fahrzeugen. Die Frau am Steuer des Cabrio reagiert nicht mehr. Sie sei „offenbar bereits verstorben“ gewesen, sagt der Friedberger Polizeisprecher Jörg Reinemer. Sie wurde wohl direkt beim Zusammenprall der Fahrzeuge getötet. Im Geländewagen aber sitzt niemand. Der Zeuge wählt den Notruf, informiert die Polizei.
Festnahme erfolgt
Als Polizisten und Rettungssanitäter vor Ort sind, finden sie weit und breit keine Spur des Geländewagen-Fahrers. „Offenbar flüchtete er zu Fuß“, schätzt Reinemer. Gut möglich, dass er unter Schock stand. Die Feuerwehr rückt mit rund 25 Einsatzkräften aus Klein- und Groß-Karben, Okarben und Burg-Gräfenrode an, erklärt Karbens Feuerwehrchef Thomas Bier. Als die Retter mitbekommen, wer die Tote ist, sind einige der Einsatzkräfte schockiert. Denn besonders den Mann der 59-Jährigen kennt manch einer in der Stadt.
Per Hubschrauber macht sich die Polizei auf die Suche nach dem Fahrer des Geländewagens. Stundenlang kreist der Helikopter über der Unfallstelle und dem weiteren Umfeld. Per Nachtsichtkamera forschen die Polizisten nach einem Körper.
Parallel kommen die Beamten dem Besitzer des Wagens per Halterfeststellung auf die Spur: Es ist ein Mann (42), aus dem benachbarten Niddataler Ortsteil Ilbenstadt. Polizisten fahren zu ihm nach Hause, befragen ihn dort. Dabei „ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich bei dem Fahrzeughalter auch um den gesuchten Fahrer des Unfallwagens handelte“, sagt Polizeisprecher Reinemer.
Fahrer unter Drogen?
Der Ilbenstädter wird festgenommen. Er muss gleich eine Blutprobe abgeben, denn womöglich steht der mögliche Unfallverursacher unter dem Einfluss von Drogen. Das Wieso ist die Frage, die sich nun alle stellen – allen voran die Polizei. „Offensichtlich geriet der Geländewagen in der Kurve aus bislang ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn.“ Alles Weitere sollen die Ermittler und ein Sachverständiger klären. Fünf Stunden lang bleibt die Straße gesperrt. (den)