Karben. Rendel wird in diesem Jahr 1250 Jahre alt. Deshalb hat sich der Ortsbeirat für 2024 viel vorgenommen. Ein Rundgang mit Ortsvorsteher Ehrhard Menzel durch den wohl ältesten Stadtteil von Karben.
Rendel wächst. Und es gibt mehr Kinder in dem Stadtteil. 2024 soll es einen Neubau der in die Jahre gekommenen Kindertagesstätte in der Jahnstraße geben. Die Kita hat vor Jahren zwar schon einen Anbau erhalten, doch mittlerweile ist der ursprüngliche Trakt der Kita, eine Holzkonstruktion, so marode, dass sich die Erzieherinnen und Erzieher, die Kinder und die Eltern über den starken Modergeruch in den vergangenen Jahren oft beklagt haben. Deshalb wurden im neuen Haushalt 2024 nun endlich die entsprechenden Mittel für das 3,75 Millionen Euro teure Projekt eingeplant.
Container
als Zwischenlösung
In der Bauphase, die im Herbst starten soll und voraussichtlich 18 Monate dauern wird, werden die Kinder das alte Lehrerhaus in der Klein-Karbener Straße nutzen dürfen und müssen zusätzlich in zwei Container ausweichen. Während der Bauzeit wird die Anzahl der betreuten Kinder allerdings reduziert werden müssen. In dieser Zeit wird es deshalb auch keine Garantie für einen Kita-Platz geben.
Einen Schritt weiter soll es in diesem Jahr auch mit der Erneuerung des Feuerwehrgerätehauses gehen. Im Rahmen der Erneuerung der Feuerwehrgerätehäuser in fast allen Stadtteilen soll nun auch die Rendeler Feuerwache an der Reihe sein. 250 000 Euro an Planungskosten sind dafür vorgesehen. Hier gehen die Gedanken von Ortsvorsteher Ehrhard Menzel (CDU) schon einen Schritt weiter: »Was passiert mit der alten Wache? Kann der Versammlungsraum im ersten Stock nicht dem Vereinswesen Rendels zur Verfügung gestellt werden? Bedarf dafür gibt es jedenfalls«, sagte Menzel.
Und noch ein großes Projekt wirft seine Schatten voraus. Neben der Erweiterung des Umspannwerkes an der B 521 zwischen Rendel und Büdesheim, durch die auch der die Nachbarschaft störende Brummton des Transformators beseitigt werden soll (diese Zeitung berichtete), wird in Reichweite des Umspannwerkes auf dem Gelände der alten Schultheißenwiese ein Rechenzentrum entstehen.
Hierzu seien die Planungen bereits voll im Gange. Für Karben bedeutet dies nicht nur ein Zugewinn eines bedeutenden Gewerbesteuerzahlers, sondern im Rathaus macht man sich bereits Gedanken, wie die anfallende Abwärme des Rechenzentrums sinnvoll genutzt werden könne, wie Bürgermeister Guido Rahn (CDU) dem Ortsbeirat vor Kurzem mitteilte. Nach seinen Vorstellungen könnte so Rendel, aber auch das benachbarte Klein-Karben über ein neu zu schaffendes Wärmenetz mit Fernwärme versorgt werden.
Lkw-Durchfahrten:
Hessen Mobil am Zug
Es gibt aber auch Bereiche, für die in diesem Jahr weiterhin nach Lösungen gesucht werden muss: Beispielsweise das immer wieder angesprochene Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr auf der Dorfelder- und der Klein-Karbener Straße. Doch hier sei sowohl der Ortsbeirat als auch das Karbener Rathaus machtlos, meint Menzel. Hier liege der Ball beim Straßenbaulastträger Hessen Mobil.
Und wegen der immer wieder von Bürgern gestellten Forderungen nach Geschwindigkeitsbegrenzungen im Bornwiesenweg, der Mittelgasse und der Obergasse will Ortsvorsteher Menzel in diesem Jahr einen erneuten Anlauf machen, und zwar zunächst bei einer Ortsbegehung im Juni. Dann wolle man eine Antwort finden – obwohl alle Messungen durch die Ordnungsbehörde bisher zu keinen Auffälligkeiten geführt haben.
Bleibt noch das Rendeler Vereinsleben: Hier feiert die Rendeler Chorgemeinschaft in diesem Jahr ihren 160-jährigen Geburtstag. Dabei hat die Gemeinschaft vor etwa zehn Jahren fast vor dem Aus gestanden. Aber mit ihren Auftritten in den Kathedralen von Salzburg und Brixen hat sie die Wende geschafft und wieder zur alten Größe zurückgefunden. »Ich bin wirklich gespannt, was sie für uns in diesem Jubiläumsjahr geplant hat«, freut sich Menzel schon jetzt auf das Jubiläumskonzert. Und noch eine Vereinssparte – die Faustballer vom TV Rendel – lassen sein Herz höher schlagen: Die machten mit ihren Auftritten in der 2. Faustball-Bundesliga den Namen Rendel weit über die Grenzen der Stadt Karben hinaus bekannt. Auch den Fußballern des FC Rendel drückt Menzel beide Daumen für das Jahr 2024. Zu deren Fortentwicklung habe vor allem der Bau des Kunstrasenplatzes beigetragen.
Überhaupt zeigt sich der Ortsvorsteher sehr zufrieden mit der Entwicklung Rendels. »Wir sind auf einem sehr guten Weg. Das hängt vor allem auch mit der guten Zusammenarbeit mit dem Rathaus zusammen«, meint Menzel.
Von Jürgen W. Niehoff
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