Bad Vilbel. Im Brunnencenter Bad Vilbel tut sich was – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Die verantwortliche DWS bezieht auf Anfrage Stellung zum Leerstand und dazu, was im Einkaufscenter in Dortelweil in den nächsten Monaten geplant ist.
Wer mit der flachen Rolltreppe aus dem Parkhaus des Bad Vilbeler Brunnencenters nach oben fährt, der steht erst mal vor leeren Geschäften. Abgesehen von der Apotheke im Eingangsbereich sind nahezu alle Läden leer. Auf bunte Wände und geschlossene Geschäfte folgen im hinteren Teil des Centers aber Supermarkt, Bäckerei, Drogerie und Schuhgeschäft. Seit einiger Zeit hat dort außerdem ein Bleaching-Geschäft für Zähne seine Türen geöffnet. Dieser Bereich ist gut besucht. Beim Bäcker sitzen einige Senioren sowie Schüler, andere tragen voll gepackte Einkaufstaschen durch das große Foyer. Wer häufiger im Brunnencenter ist, hat nicht das Gefühl, dass sich in den kommenden Monaten an der Situation etwas ändern wird. Doch ist das wirklich so?
Zufrieden mIt der Frequentierung
Im Gegenteil. Verantwortlich für das Einkaufszentrum ist die DWS. Sie verwaltet den institutionellen Fonds, zu dem das Brunnencenter gehört. Benita Riedel ist Assetmanagerin bei der DWS und sagt: »Wir sind mit der Frequentierung zufrieden.« Zum Brunnencenter gehört nämlich nicht nur das kostenlose Parkhaus, sondern auch eine zweite Ebene, in der Büros und verschiedene Fachärzte angesiedelt sind. »Aber unser klares Ziel ist, Leerstände zu beseitigen.«
Riedel kündigt an, dass man in »finalen Gesprächen« mit einem großen Unternehmen sei. Das Geschäft solle neben der Apotheke angesiedelt werden. »Wir hoffen, dass es bald mehr zu vermelden gibt.« Sie sagt, dass die Läden generell gut angenommen würden. »Den Vertrag mit Deichmann zum Beispiel haben wir gerade verlängert.«
Das Brillengeschäft verlasse das Brunnencenter, dafür habe man bereits einen Ersatz gefunden. »Dort wird ein Candyshop nach amerikanischem Vorbild eröffnen.« Damit wolle man vor allem die zahlreichen Jugendlichen der unweit entfernten Europäischen Schule erreichen. »Das ist die passende Zielgruppe.«
Tiefgarage
wird aufgerüstet
Auch vor dem und um das Brunnencenter soll sich einiges tun. »Wir werden nicht nur das Dach sanieren, sondern auch den Eingangsbereich«, sagt Riedel. Derzeit würden Gespräche – auch unter Beteiligung von Bürgermeister Sebastian Wysocki – mit der Sparkasse laufen. Die hat ihren Automaten vor einigen Jahren abgebaut. »Wir hoffen, dass wir wieder eine Lösung finden.«
Das gelte auch für die Gastronomie. Seit das Lokal »La Perla« seine Türen geschlossen hat, fehlt etwas. Das weiß auch Riedel. »Ich habe mich mit vielen Gastronomen ausgetauscht und möchte, dass wieder ein Restaurant aufmacht.« Es solle möglich sein, auch draußen Tische und Stühle aufzubauen. »Das muss unser Ziel sein.«
Man arbeite mit einem Vermietungsmanagement zusammen. »Wir sind offen und führen mit jedem Gespräche.« Riedel könne sich beispielsweise gut vorstellen, dass wieder ein Friseur in das »Stadtteilcenter«, wie sie es immer wieder nennt, einzieht. »Auch über Rückmeldungen von interessierten Gastronomen würden wir uns sehr freuen.« Die Tiefgarage soll ebenfalls aufgerüstet werden. »Wir werden mehrere E-Ladesäulen installieren«, sagt die Managerin. Die Tiefgarage sei vor einigen Jahren mit neuen Lampen ausgestattet worden. »Sie ist kostenfrei und wirklich hell. Das stärkt das Sicherheitsgefühl.« Insgesamt blicke man positiv zurück – und voraus. Das liegt auch an zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen von Vilbeler Vereinen und Institutionen, die immer wieder in Dortelweil auf der Tagesordnung standen. Riedel sagt abschließend: »Die soll es auch weiterhin geben. Mit weiteren Geschäften wollen wir die Frequentierung noch weiter erhöhen.« Patrick Eickhoff