Bad Vilbel. Eine breite Welle der Solidarität ist entstanden, um dem verunglückten Dortelweiler Feuerwehrmann Kurt Seip zu helfen. Bereits 8300 Euro sind auf einem Spendenkonto eingegangen. Mit den Mitteln soll der Aufenthalt in einer Rehabilitations-Klinik finanziert werden, teilte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) mit. Jüngste Spender sind der Bad Vilbeler Lions Club (2000 Euro) und die Dortelweiler Kerbburschen (200 Euro).
Der damals 37-jährige Feuerwehrmann verunglückte am 16. Juni 2006 während eines Großeinsatzes, als bei Abrissarbeiten auf dem Gelände der Firma Stahlbau Müller in Dortelweil ein Metallspänesilo in Brand geraten war und Temperaturen um 800 Grad entwickelt hatte. Durch innere Verletzungen erlitt der Vater eines achtjährigen Sohnes einen Schlaganfall, durch den besonders das Sprachzentrum betroffen ist.
Eine private Zwölf-Betten-Klinik in Aachen habe Seip kürzlich eine Zusage gegeben, berichtet Horst Klingenhöfer vom Dortelweiler Feuerwehrverein. Die Therapie werde voraussichtlich sieben Wochen dauern, jedoch sei die Finanzierung noch ungeklärt. Die Kostenträger warteten offenbar auch die weiteren Behandlungen ab, um zu klären, welchen Invaliditätsgrad ihr Feuerwehr-Kamerad haben werde.
Die Aussichten, dass er wieder einen Beruf ergreifen könne, seien „sehr schlecht“, so Klingenhöfer. Deswegen gelte es, aber umsomehr, möglichst rasch zu handeln, denn, so erläutert Klingelhöfer, „der Faktor Zeit ist ein entscheidender“. Gerade im ersten Jahr nach dem Schlaganfall bestehen bei den Patienten noch gute Chancen, gestörte Funktionen wieder herzustellen. Die Sprachtherapie sei dabei sehr wichtig, auch für die Familie. So leide etwa Seips achtjähriger Sohn darunter, dass sein Vater nicht mehr mit ihm reden könne.
Dennoch schotte sich die Familie nicht ab und nehme weiterhin an Veranstaltungen der Feuerwehr teil, wie jüngst beim Kindermaskenball. (dd)