Bad Vilbel. „Die Feuerwehr ist ein bedeutendes Stück Stadt!“ Diese Feststellung verknüpfte Vize-Kreisbrandinspektor Michael Kinnel am Freitag bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Vilbeler Feuerwehren in der Breitwiesenhalle Gronau mit einer Aufforderung. Sie richtete sich an die eigenen Reihen und an die Politik, „sich zu öffnen, umzudenken und ausländische Mitbürger stärker zu integrieren. Besorgnis erregend ist der Schwund an aktiven Einsatzkräften“.
1996 seien es 5500 im Wetteraukreis gewesen, sagte Kinnel, zehn Jahre später nur noch 4300. Das Land Hessen tue deshalb gut daran, das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr von zehn auf sechs Jahre zu senken. Allerdings komme es auf die pädagogischen Fähigkeiten der Betreuer in den einzelnen Orten an, ob es gelingt, den Nachwuchs zu halten, um ihn mit 17 Jahren in die Einsatzabteilungen zu überführen.
Der Gronauer Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer verriet, dass in Gronau alle, die von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen werden, bereits im Alter von sechs Jahren bei den Bambini begonnen haben. Als Stadtverordneter versicherte er übereinstimmend mit dem Ersten Stadtrat und Brandschutzdezernenten Jörg Frank, dass die freiwilligen Feuerwehrleute in Bad Vilbel über alle Fraktionsgrenzen hinweg Hochachtung genießen und ihre Leistungen hoch anerkannt seien. Die Politik tue „alles, um die notwendigen Fahrzeuge und das Material zur Verfügung zu stellen“.
Jeder Cent, den wir in die Feuerwehr investieren, kommt den Bürgern und ihrer Sicherheit zu Gute“, betonte Frank. Die Hochachtung vor der Bereitschaft der Einsatzkräfte, ehrenamtlich jederzeit für andere da zu sein, versuche die Stadt durch Kameradschaftsabende, Familienfeiern, öffentliche Ernennungen und die Auszeichnung von Betrieben als „Partner der Feuerwehr“ deutlich zu machen. Dadurch gelinge es in Bad Vilbel, die Personalstärken stabil zu halten.
In seinem Jahresbericht zeigte Stadtbrandinspektor Matthias Meffert Verständnis, dass Firmen sich oft schwer tun, Mitarbeiter für eine ständig notwendige Aus- und Weiterbildung freizustellen. Doch in dieser rasch wachsenden, mittlerweile einwohnerstärksten Stadt des Kreises sei der technisch neueste Stand jeder einzelnen Feuerwehrkraft Voraussetzung, die steigenden Anforderungen auf unterschiedlichsten Gebieten durch Neubaugebiete in Dortelweil und in der Krebsschere, durch Industriebetriebe sowie neue und ausgebaute Straßen- und Schienenwege zu bewältigen.
Die insgesamt 178 Aktiven der fünf Feuerwehren hätten im vergangenen Jahr 231 Lehrgänge absolviert. Ausgestattet mit dem vermittelten Wissen und neuester Technik seien sie für die 342 Einsätze (172 Brand- und 170 Hilfeleistungen) gerüstet gewesen. Bei überörtlichen Einsätzen im gesamten Kreisgebiet habe sich vor allem der Sozial- und Betreuungs-Container der Wehr als notwendig und nützlich erwiesen. Hinzu seien 341 Stunden Brandsicherheitsdienst von 107 Kräften gekommen. In seinem „Ausblick“ ging Meffert auch auf notwendige Beschaffungen ein.