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Feuer zum Keltenfest – Selzerbrunnen-Schützen feierten die kurze Nacht

Karben. Die Sonne war bereits hinter dem Heim des Schützenvereins Selzerbrunnen untergegangen. Die Dämmerung schritt allmählich voran, als Frank Steffan am Samstag gegen 22.15 Uhr zum Zündholz griff. Die Grillkohle brannte wie Zunder und allmählich wurde die Flamme größer, rankte sich an den langen Holzstangen empor. Dann brannte der Holzstoß lichterloh.

Es war das Keltenfeuer, das sich die Schützen da hinten im Klein-Kärber Gewerbegebiet jedes Jahr zur Mitsommernacht gönnen. Zur Gaudi vor allem der Kinder, aber auch als Wärmespender für die vielen Vereinsmitglieder, damit sie draußen vor dem Schützenhaus nicht vor der Abendkühle flüchten müssen. In diesem Jahr. Viel los war nicht am Samstagabend, obwohl über die Presse auch Nichtmitglieder eingeladen waren. Am Fußball konnte es auch nicht liegen. Das EM-Spiel Spanien gegen Frankreich lief im gemütlich eingerichteten großen Vereinsraum auf dem Fernseher. Das dazugehörige Spanferkelessen hatte dennoch ein schnelles Ende gefunden. Nach knapp einer Stunde waren die Fleischscheiben aufgegessen.

Vor fünf Jahren hatten die Schützen auf einem freien Platz ein Feuerloch gegraben, ein Rondell gepflastert und Holzbänke aufgebaut. Vereinsvorsitzender Peter Hörning und sein Stellvertreter Frank Steffan haben den Holzstapel aufgerichtet. „Das brennt auch, wenn es regnet“, sagt Steffan.

Der brennende Stapel stürzte nach einer knappen Stunde um. Die Kinder wurden vor dem Funkenflug rechtzeitig in Sicherheit gebracht, immerhin war Frank Steffan früher bei der Feuerwehr.

Der Schützenverein Selzerbrunnen ist mit 297 Mitgliedern der zweitgrößte im Wetteraukreis. Und das, obwohl in den Karbener Stadtteilen Okarben, Burg-Gräfenrode und Petterweil weitere Schützenvereine existieren, nicht zu vergessen die Zimmstutzengesellschaft Kloppenheim. (hgm)