Erheblichen Schaden hat am Sonntagvormittag ein Brand im Gemeindesaal der St. Bonifatius-Kirche in Klein-Karben angerichtet. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Menschen wurden nicht verletzt.
Karben. Ein Passant, der zufällig gestern Vormittag gegen 11.25 Uhr an der katholischen Kirche in Klein-Karben vorbeilief, bemerkte zuerst den Qualm, der aus dem Dachstuhl des Gemeindesaals aufstieg. Geistesgegenwärtig rannte er in das Gemeindebüro, wo sich zu dieser Zeit Pfarrer Bernd Schirmer aufhielt. Zur selben Zeit hielt sein Stellvertreter den sonntäglichen Gottesdienst in der Kirche ab.
Schirmer rannte sofort in den Gemeindesaal und sah, dass er allein den Brand nicht unter Kontrolle bekommen konnte. „Die Rauchentwicklung war einfach schon zu weit fortgeschritten“, berichtet der Pfarrer. Auf seinem Mobiltelefon rief er deshalb um 11.28 Uhr die Feuerwehr an.
Diese hielt glücklicherweise gestern ihren Tag der Offenen Tür in Klein-Karben ab und konnte deshalb in kürzester Zeit mit den ersten Löschfahrzeugen anrücken. Um schneller an den Brandherd kommen zu können und auch um den starken Qualm schneller abziehen zu lassen, schlugen die Wehrleute ein großes Glasfenster ein. Im Saal fand die Feuerwehr dann mehrere Brandherde. Sie bestanden aus trockenem Gras oder Heu und waren so an die Holzverkleidung des Raumes platziert worden, dass die Flammen schnell auf das Gebäude übergreifen mussten.
„Auch wenn der eingetretene Schaden trotz allem erheblich ist, so kann man doch von Glück sprechen, dass wir so schnell am Brandort sein konnten“, räumt Stadtbrandinspektor Thomas Bier zum Schadensumfang ein.
Denn die Feuerwehr hatte das noch glimmende Stroh und die Holzverkleidung schnell gelöscht. Um ganz sicher zugehen, dass sich das Feuer im Dachstuhl nicht noch entzünden und weiteren Schaden anrichten würde, wurden sofort auch die Deckenverkleidung im Gemeindesaal und Teile der Dachabdeckung entfernt.
Mit zwölf Einsatzfahrzeugen und 41 Einsatzkräften aus Groß- und Klein-Karben sowie aus Rendel und Petterweil war die Feuerwehr vor Ort.
Der Einsatzleiter der Polizei, Ralph Gerlach, schien schon nach einer ersten Besichtigung des Brandortes sicher zu sein: „Hier handelt es sich ganz offensichtlich um vorsätzliche Brandstiftung.“
Beamte ermitteln
Trotzdem werde die Kripo die Brandursache noch einmal genau untersuchen, kündigte Gerlach an. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei noch keine Angaben machen, weil man auch nach Beendigung der Löscharbeiten den Gemeindesaal wegen der starken Rauchentwicklung nur mit Atemschutzmaske betreten konnte. Menschen wurden durch den Brand nicht verletzt.
Die Polizei bittet die Bevölkerung nun um Hinweise. Diese werden von jeder Polizeidienststelle entgegengenommen. (jwn)