Karben. Ehrenamtlicher Einsatz ist das A und O für die erfolgreiche Arbeit des Karbener Mütter- und Familienzentrums. Im 35. Jahr seines Bestehens sind beim Sommerfest im Hof des Dorftreffs »Alte Schule« viele Helfende im Einsatz gewesen. Blickfang und Ort zum Erkunden sind die Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.
Ab und zu schallte am Sonntagnachmittag ein lautes »Tatütata« durch die Berliner Straße in Burg-Gräfenrode. Im Hof des Dorftreffs »Alte Schule« leuchteten die Blaulichter mehrerer Einsatzfahrzeuge. Polizei, Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz waren vor Ort – aber nicht um Verbrecher festzunehmen, Feuer zu löschen oder Verletzte zu versorgen. Zum Sommerfest des Mütter- und Familienzentrums (Müze) gaben sich die Helfer und Helferinnen ein außerdienstliches Stelldichein.
Für die vielen kleinen Gäste machte das keinen Unterschied. Aufgeregt nutzten sie die offenstehenden Fahrzeuge zur Inspektion, setzten sich hinters Lenkrad oder riefen lautstark Kommandos über die Sprechanlage. Eltern und Großeltern halfen ihnen beim Ein- und Aussteigen. Die meisten Erwachsenen schienen an diesem »Tag des offenen Fahrzeugs« Gefallen zu finden. Auf Wunsch konnten sie sich vom anwesenden Personal über Einsätze und Ausstattung informieren lassen.
Immer bereit
für einen Einsatz
Das 2019 in Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Burg-Gräfenrode stand ganz zentral auf dem Hof. Ohne Grund war diese Position nicht gewählt worden. Denn neben der freien Zugänglichkeit für Besucher musste auch die Einsatzfähigkeit an diesem Tag gewährleistet sein.
»Wenn wir jetzt alarmiert werden, müssen wir schnell vom Hof kommen«, erklärte Roggaus stellvertretender Wehrführer, Alexander Fröhlich. »Bei den vergangenen zwölf Ausgaben der Schau ist zwar nichts gewesen, aber man kann ja nie wissen.«
Die Veranstaltung habe zum ersten Mal im Jahr 2012 stattgefunden, damals auch schon mit der Wehr. Daraus sei dann das Müze-Sommerfest entstanden, erinnerte sich der Feuerwehrmann. »Unsere Gäste kommen aus Ober-Mörlen, Frankfurt oder sogar von noch weiter weg. Das liegt an der Bekanntheit des Mütter- und Familienzentrums über Karbens Stadtgrenzen hinaus.« Unterdessen kletterte der kleine Maxim im Führerhaus des Löschwagens herum. Ausgestattet mit einem Mini-Helm zeigte er deutlich, was er einmal werden möchte.
Ein paar Schritte seitlich vom Fahrzeug veranstaltete die Jugendfeuerwehr derweil eine Wasser-Zielschuss-Übung. Damit alle Ziele mit dem Strahl »abgeräumt« werden konnten, mussten die Erwachsenen kräftig Wasser in die Spritze pumpen. Die Kinder dankten es mit Ausdauer und Treffsicherheit.
MüZe-Treff
sucht Gastgeber
Das Fest erstreckte sich nicht nur über den Innenhof des Dorftreffs, gefeiert wurde auch auf dem benachbarten Kinderspielplatz. Dort saß eine ganze Schar von kleinen Schatzsuchern im Sand und buddelte nach versteckten Edelsteinen und Juwelen. Hüpfburg, Kinderschminken und Tattoos von Feuerwehr- und Polizeiautos waren weitere Attraktionen für die Kinder. Im Müze-Treff hatten große und kleine Gäste die Qual der Wahl an einer reichhaltig bestückten Kuchentheke.
Oksana Ebert, Michaela Eichwede und Nina Schücker vom Müze-Team hoben die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit für das Vereinsgefüge und bei der Organisation solcher Feste hervor. Auf diese Art Unterstützung käme es an. »Für den Müze-Treff suchen wir immer Leute, die sich um das Wohl unserer Gäste kümmern möchten«, erklärte Michaela Eichwede. »Vom Alter her gibt es kaum Grenzen. Jugendliche sind natürlich auch willkommen.«
Von Jürgen Schenk