Karben. Ungemütlich war es am Eröffnungstag in der weihnachtlich geschmückten Budenstadt. Von den Seiten pfiff der Wind, und der Regen trommelte auf die Dächer und Planen. Doch wer will sich denn von diesem Wetter die Weihnachtslaune vermiesen lassen? „Wir kommen immer, aber im Okärber Bus waren wir eben die Einzigen“, sagte unverdrossen ein älterer Herr, schüttelte die Regentropfen ab und klemmte sich unter das Dach des Landfrauen-Standes.
Dort lagen hübsch eingepackt die leckeren Plätzchen, welche die Petterweiler Landfrauen zu Hauf gebacken hatten. „Dreihundert Tütchen werden es wohl sein“, sagte Inge Friedel, die sich zusammen mit Hildegard Biermann und Reinhild Knorrek um den Verkauf kümmerte.
Fast 70 Hütten, geschmückt mit Tannenzweigen und Lichtern, hatten vor dem Rathaus Platz gefunden. Hier war alles zu finden, was das Herz begehrte: Leckereien aus Küche und Keller, Dekoratives zum Verschenken und Schmücken der Wohnung. Nicht zu vergessen Glühwein und Kinderpunsch samt Zuckerwatte. „Das gehört einfach dazu“ , sagte guter Laune Familienvater André Müller und schleckte genüsslich am letzten Rest der Zuckerwatte. Er war zusammen mit Frau und Kindern gekommen, um Atmosphäre zu schnuppern, Glühwein zu trinken, weihnachtliche Mitbringsel zu kaufen und Spaß zu haben. Ungeduldig zerrte seine Tochter Maria (5) an seiner Hand. Sie wollte nach dem Ritt auf dem Kinderkarussell noch einen schönen bunten Luftballon haben.
Für die Kleine war das die Belohnung für ihre Sangeskünste, denn sie hatte wie viele andere Minisänger der Musikschule vor den Senioren im Bürgersaal gesungen. Der Adventsnachmittag mit Kaffee, Kuchen und musikalischer Unterhaltung ist jedes Jahr fester Bestandteil des Weihnachtsmarktes.
Drinnen im Saal war es warm und gemütlich, draußen schien der Regen kein Ende zu nehmen. Das hielt zwar einige Karbener ab, doch nicht alle. „Waldkinder gehen bei jedem Wetter vor die Tür“, sagte Markus Haus und hielt warm eingepackt seinen kleinen Sohn auf dem Arm. Tatsächlich, am Stand von „Matschepampe“, dem Karbener Waldkindergarten, wimmelte es nur so von Kindern. Als langsam die Lichter angingen und der Weihnachtsbaum vor dem Rathaus in voller Pracht erstrahlte, ließ auch der Regen nach. Immer mehr Menschen drängten sich durch die Budenstadt, wärmten die Finger am Glühwein und tankten Weihnachtsmarktatmosphäre.