Karben. Unter den weiten Ästen der mächtigen Kastanie mitten im Kirchgarten saßen sie, die vielen Gemeindemitglieder von St. Michaelis, und ließen sich die Leckereien munden. Zuvor gab’s geistliche Nahrung, denn Pfarrer Werner Giesler eröffnete am vergangenen Sonntag das Gemeindefest der evangelischen Gemeinde Klein-Karben unter dem Motto „lebendig und kräftig und schärfer“ mit einem Gottesdienst in der Kirche.
Im Gemeindehaus warteten viele verschiedene Salate, Nachtisch, Kuchen und Torten auf hungrige Gäste, dazu gab’s Gegrilltes. Und allerlei Flüssiges an der Schanktheke im Garten. Während es sich die vielen Gemeindemitglieder an den Tischen und Bänken unter der Kastanie schmecken ließen und miteinander plauderten, sorgten mal Arnold Faller an der Drehorgel, der Kirchenchor, mal afrikanische Trommler und die Gruppe Querbänks für musikalische Unterhaltung.
Währenddessen tummelten sich die Kinder im Kirchgarten an vielen Spielstationen und tollten ausgelassen herum. Umringt war auch „Hutmacherin“ Ute Giesler. Besonders die Mädchen standen an, um einen der „scharfen Hüte“ zu ergattern. Giesler passte zwei Lagen Zeitungspapier der Kopfform an, schlang ein buntes Band darum und faltet eine Krempe. Dann kamen die Verzierungen mit bunter Feder, grünen Zweigen verschiedener Büsche, großen Blättern, Beeren, Zapfen, Eicheln. Der Blick in den Spiegel durfte da natürlich nicht fehlen.
Am Stand des Kirchenvorstands (KV) gab es Kollekten-Bons im Wert von 20 bis 100 Euro zu kaufen. „Das haben wir schon vor vier, fünf Jahren eingeführt“, sagt Rainer Züsch vom KV und erklärt, dafür bekämen die „Käufer“ dann Spendenquittungen. Was nicht möglich sei, wenn Spender Geld in den Klingelbeutel steckten. Die Bons können sonst im Gemeinde-Büro erstanden werden. Verkauft wurde auch St. Michaelis-Wein. Mit dem Erlös, informiert Karin Wicke, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, werden Projekte der Gemeinde unterstützt. Etwa für die neuen Antependien, die farbigen Tücher an Altar und Kanzel. Oder für die dringende Restauration des Bildes der heiligen Margareta.
Es wurde erst vor kurzem in einer Fensternische der Kirche entdeckt und stamme aus dem 14. Jahrhundert, erzählt Giesler bei einer kurzweiligen, informativen Führung in der Kirche. Die Margareta-Darstellung zu restaurieren, zusammen mit der gegenüberliegenden heiligen Magdalena, verursache Kosten von etwa 10.000 Euro, die je zu einem Drittel die Gemeinde, die Gesamtkirche und das Landesamt für Denkmalspflege tragen..
Eine nächste Kirchenführung findet am Sonntag, 9. September um 14 Uhr zum Tag des offenen Denkmals in der evangelischen St. Michaelis Kirche zu Klein-Karben statt.