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Farbenfrohes Hallo

Graffiti-Sprayer tragen neue Kunstwerke in der Bahnhofsunterführung auf

Mit neuer Graffitikunst werden die Fahrgäste in der Unterführung am S-Bahnhof Groß-Karben seit kurzem begrüßt. Die Spraykünstler haben ihren Job fast in einer Nacht- und-Nebel-Aktion erledigt. Foto: Zöllner
Mit neuer Graffitikunst werden die Fahrgäste in der Unterführung am S-Bahnhof Groß-Karben seit kurzem begrüßt. Die Spraykünstler haben ihren Job fast in einer Nacht- und-Nebel-Aktion erledigt. Foto: Zöllner

In der Unterführung am Bahnhof Groß-Karben prangen seit kurzem neue Graffiti. Nach der Grundreinigung der Unterführung konnten die Sprayer loslegen.

Karben. Es waren rund zehn Sprayer, die sich an einem November-Wochenende in der Bahnunterführung zwischen dem Bahnhofsvorplatz und der Straße Am Hang in Kloppenheim kreativ ausgetobt haben. Bereits zum vierten Mal besprühten sie im Auftrag der Stadt die Wände des Zugangs zu den Bahnsteigen. Diesmal aber waren sie in der Motivwahl völlig frei.

Sie mussten sich nur an zwei Vorgaben halten. Zum einen sollten keine anstößigen Themen wie Sex, Gewalt und Drogen als Bilder an den Wänden erscheinen und zum zweiten die Graffiti heller sein, damit die Unterführung nicht zu dunkel erscheint. Während am Freitag und Samstag grundiert und abgeklebt wurde, kam am Sonntag die Sprühdose zum Einsatz.

Scheuer Künstler

Kulturstadtrat Philipp von Leonhardi (CDU) hatte dafür wieder Felix Porth kontaktiert, der das Vorhaben mit mehreren Leuten umsetzte. Porth arbeitet als Bühnenbildner bei der Stadt Bad Vilbel und hat auch dort schon für die Burgfestspiele Graffiti gesprüht.

Geld haben die Sprayer nicht bekommen, lediglich die Materialkosten hat die Stadt übernommen. Porth selbst legt keinen Wert darauf, mit Foto abgelichtet zu werden. „Die Bilder an der Wand sprechen für sich. Da muss ich nicht auch noch drauf sein“, betont der 32-Jährige. Daher verlief die Aktion auch recht unbemerkt. „Schade, ich hätte gern kurz zugesehen“, sagt der überraschte Bürgermeister Guido Rahn (CDU). „Aber ich bin ja auch froh, wenn ich nicht immer gebraucht werde.“ Er freut sich trotzdem, dass zügig gearbeitet wurde, hat sich inzwischen die Unterführung angesehen und ist angetan.

„Die Hauptsache war, dass es nicht mehr so dunkel und bedrückend erscheint“, findet der Rathauschef Guido Rahn. „Jetzt ist es viel heller als vorher.“ Ein Konzept gab es nur für die Hintergrundfarben. Die Motive selbst waren den Künstlern überlassen. In diesem Fall sind es überwiegend Buchstaben und Schriftzüge. „Das kommt spontan vor Ort, manche haben eine Bedeutung, andere nicht“, sagt Felix Porth.

Die ersten Kommentare kann man von Fußgängern und Bahnfahrgästen schon hören: „Sieht echt cool aus.“ Neben den neuen Graffitis in der Unterführung soll auf dem Bahnhofsgelände einiges passieren.

Schon länger hat Bürgermeister Rahn angekündigt, die Begrünung der Grünflächen der Park+Ride-Parkplätze zu erneuern und pflegeleichter zu gestalten. Die ersten Büsche sind bereits entfernt. Auf dem kleineren nördlichen P+R- Parkplatz sind seit kurzem erste Grünflächen neu gestaltet.

Um mehr Parkraum zu schaffen, hat die Stadt zwischenzeitlich separate und überdachte Motorrad-Stellplätze ausgewiesen. Zweiräder blockieren so keine Auto-Parkplätze mehr. Direkt nebenan sind zudem monats- bis jahresweise mietbare, verschließbare Fahrradboxen aufgestellt worden.

„Im Frühjahr starten wir dann mit den Arbeiten“, kündigt Rahn das Umsetzen eines Konzeptes für die Grünflächen am Bahnhof an. Vorgesehen seien mehr pflegeleichte Pflanzen wie Stauden anstelle der Hecken.