Bad Vilbel. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einem 4:0 gegen Australien in die WM gestartet. Und hat mit ihren herausgespielten Toren alle Skeptiker verstummen und staunen lassen. So auch beim Public Viewing im Dortelweiler Gemeindehaus Arche. Dort hatte keiner der rund 100 Zuschauer den klaren Sieg des DFB-Teams vorhergesagt.
Christiane Maicher, die Vorsitzende des Fördervereins der evangelischen Kirchengemeinde Dortelweil, und Gemeindepädagoge Dirk Nising, hatten alle Besucher des ersten Public Viewings dieser Fußballweltmeisterschaft zu einem Tipp aufgefordert. 30 Zuschauer haben sich getraut und das Spielergebnis versucht vorherzusagen. Den richtigen Tipp gab keiner ab. Je eine gläserne Gemeindetasse mit Kirchenlogo gewannen Sinja Bauer und Klaus-Peter Klier. Das Duo hatte unabhängig voneinander auf einen 3:0-Sieg der deutschen Elf getippt. „Weltmeister werden sie nicht. Australien war ein defensiv schwacher Gegner. Ich denke, dass im Viertelfinale Schluss ist“, sagte Gewinner Klier. Davon wollten die Jugendlichen unter den Fans nichts hören. Sie skandierten während des Spiels immer wieder „Noch ein Tor“ und „Oh, wie ist das schön“. Gefeiert wurde der Sieg der Löw-Elf im schwarz-rot-goldenen-Outfit mit laut trötenden Vuvuzelas, schwenkenden Deutschlandfahnen und begeisterten Sprechchören. Einige Mädchen und Frauen hatten sich nicht nur die Fingernägel und Wimpern schwarz-rot-gold gefärbt, sondern auch zu passenden Perücken schwarz-rot-goldene Fähnchen auf die Backen gemalt. Lautstark gefeiert wurde nicht nur jeder der vier Treffer im gegnerischen Tor, sondern auch gute Spielzüge. Erfolgreiche Spieler wie Miroslav Klose wurden mit Applaus vom Platz begleitet.
Gelassener kommentierten erfahrene Fans wie Felix Schwarze den Sieg des deutschen Teams: „Das war ein erwartetes Warmspielen. Ich wünsche der Elf zwar den Einzug ins Finale, denke aber, das es nur bis zum Halbfinale reicht. Die starken Gegner kommen noch.“ „Vier Tore, das hätte ich nicht gedacht“, kommentierte Dr. Richard Zehner das Ergebnis. Dennoch glaubt er, dass im Viertelfinale für Deutschland Schluss ist. Ehefrau Anja ist da optimistischer: „Das Viertelfinale schafft diese junge Elf mit Sicherheit, das Halbfinale ist durchaus möglich und das Finale wäre ein Traum. Toll wäre ein Endspiel gegen Holland. Dort sind wir beim Finalspiel in Urlaub.“ Mit 80 Bratwürstchen vom Grill versorgten Florian Zorbach und Jens Fortak die jubelnde Fangemeinde im Garten der Arche. Sollten die deutschen Kicker weiterkommen, werfen die Mitglieder der Kirchengemeinde wieder den Beamer im Gemeindehaus an. „Wir laden zum kostenfreien Public Viewing bei allen deutschen Spielen, Platz Drei und dem Finale ein. Die Einnahmen aus Essen und Trinken fließen in die Kinder- und Jugendarbeit“, kündigte Nising an.