Zum Thema Erhalt von Fachwerkhäusern in der Innenstadt schreibt der Vorsitzende der Naturschutzgesellschaft (NSG):
Als in den 70er Jahren Bad Vilbel zukunftstauglich umgebaut werden sollte, wurde kritiklos alte Häuser aus der Frankfurter Straße entfernt und mit Bauten ersetzt, die einerseits effizient, anderseits renditeorientiert waren. Damals warnte die NSG vor diesem Kahlschlag. Nachdem bereits zahlreiche markante Häuser mit Bauten im Allerweltsstil ersetzt worden waren, legten wir das Gewicht auf Ensembleschutz. Es boten sich nur noch zwei Schwerpunkte an: Das Gebiet um das Rathaus, wobei die Volksbank über den Schutz des Weilschen Hauses überhaupt nicht glücklich war. Heute besitzt sie mit einer erfreulichen Synthese von Vilbeler Geschichte und zweckorientiertem Neubau eine anerkannte Visitenkarte. Ein anderer Schwerpunkt sollte der Zentralparkplatz werden, weil dort noch mehrere in Proportionen und Baustil nach Vilbel passende Häuser standen. Dazu rechneten wir auch das Fachwerkhaus Frankfurter Straße 60, das dann in den Katalog der schützenswerten Häuser aufgenommen wurde. Sein Wert ist abhängig von der Gestaltung der Nachbarschaftshäuser. Daher unterstützen wir die Vorschläge der SPD zur Erhaltung des Nachbarhauses Nummer 58, auch wenn das Fachwerk nicht kunsthistorisch wertvoll ist, so ist doch typisch für Häuser des „Fin de Siècle“, von denen wir einige hatten.
Hans Tuengerthal, Naturschutzgesellschaft Bad Vilbel
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