Wie geht es nach den Sommerferien mit der Schülerbetreuung an Karbens Grundschulen weiter? Die soll zwar ausge- baut werden, doch fehlen noch immer verbindliche Verträge. Daher haben Karbens Grüne Kreisschuldezernent Helmut Betschel (Grüne) zur Diskussion eingeladen.
Karben. Fünf Grundschulen betreibt der Wetteraukreis in Karben – doch nur eine hat das Land bisher zur Ganztagsschule gemacht. Und „ganztags“ ist auch eine Mogelpackung: Nur an drei Tagen pro Woche und nur bis 14.30 Uhr werden die Schüler der Klein-Karbener Selzerbachschule von Schulseite aus betreut. Auf dieses Niveau sollen zum nächstem Schuljahr auch die Grundschulen Kloppenheim und Groß-Karben gebracht werden. Die Betreuung an der Selzerbachschule soll zudem von 80 auf 160 Plätze wachsen.
Genug Personal ist da, Räume ebenso, das Konzept ist fix. Für die Kinder kommt die Betreuung aus einem Guss bis 17 Uhr, weiter vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) getragen. Die Eltern zahlen für die Betreuung in jenen Zeiten, die über das offizielle Ganztagsangebot hinaus gehen. Doch während Schulen und Stadt seit Monaten den Ausbau planen, hängen sie in der Luft. Erst im Mai sagte das Land offiziell Ja zum Ausbau. Und noch immer sind die Stadt und der Kreis nicht einig über das Finanzielle.
Feilschen ums Geld
Bürgermeister Guido Rahn (CDU) hatte dem Wetteraukreis bereits im Dezember angeboten, den Hort und den Kindergarten Kinderhaus neben der Selzerbachschule zu räumen, um dort mehr Platz für die Ganztagsbetreuung zu schaffen. Doch erst im Mai erhielt Rahn den Hinweis aus Friedberg, der Kreis sei um Einigung bis zu Beginn der Sommerferien bemüht.
So fehlt heute noch immer der finale Vertrag zur Kostenübernahme. „Der Vertragsentwurf wird dem Landrat am Mittwoch vorliegen“, verspricht Kreisschuldezernent Helmut Betschel (Grüne). Ihn haben Karbens Grüne am Dienstagabend der Vorwoche zur Diskussion ins Besucherzentrum der Kelterei Rapp’s, geladen.
Doch für die Eltern der Selzerbachschüler kommt die Entscheidung reichlich spät. „Ich bin auf die Ganztagsbetreuung für meine Tochter angewiesen“, sagt Martina Früh. Sie muss wie alle Eltern große Unsicherheit aushalten. „So lange die Kostenübernahme der Räume nicht geregelt ist, unterschreibt auch der ASB die Verträge nicht“, erklärt Früh. (ees)