Bislang kein bestätigter Coronavirus-Fall in der Wetterau
Wetteraukreis. In den vergangenen Tagen kam es vermehrt zu Verdachtsfällen einer Coronavirus-Infektion. Ein laborbestätigter Krankheitsfall ist bislang noch nicht gemeldet, informiert die Kreisverwaltung am Montag in einer Pressemitteilung. »Wir gehen aber davon aus, dass sich über kurz oder lang auch im Wetteraukreis das Coronavirus verbreiten wird. Jetzt kommt es darauf an, die Ausbreitung möglichst einzudämmen«, sagt Landrat Jan Weckler (CDU).
Derzeit befinden sich rund 50 Wetterauerinnen und Wetterauer in häuslicher Absonderung, entweder weil sie sich in einem Gebiet aufgehalten haben, in dem bereits Erkrankungsfälle mit dem Coronavirus aufgetreten sind, oder weil sie Kontakt mit einem Menschen hatten, bei dem das Virus bereits nachgewiesen wurde. Für diese Fälle ist eine häusliche Isolierung notwendig. Die Ärzte schreiben für diesen Zeitraum die betroffenen Personen krank, sodass die Lohnfortzahlung gesichert ist, wird in einer Pressemitteilung erläutert.
Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs muss durch Verwandte, Freunde oder Nachbarn sichergestellt werden. Wegen begrenztern Laborkapazitäten werden Abstriche nur für den Fall vorgenommen, wenn zu den oben genannten Risikofaktoren auch ernsthafte Krankheitssymptome hinzukommen.
Richtig Schützen
Im privaten Bereich ist die Verwendung von Desinfektionsmitteln und einfachen Atemmasken kein geeignetes Mittel, um sich vor der Krankheit zu schützen. Vielmehr vermitteln sie insbesondere bei unsachgemäßer Verwendung durch Laien ein gefährliches Sicherheitsgefühl, wird in der Mitteilung betont.
Die grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen gelten nach wie vor: Husten oder Niesen mit größtmöglichem Abstand, am besten wegdrehen und in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch niesen, das danach entsorgt wird. Berührungen mit anderen Menschen vermeiden. Auf das Händeschütteln verzichten und die Hände regelmäßig und gründlich mindestens 20 Sekunden mit Wasser und Seife waschen. Kaltes Wasser ist dazu genauso geeignet wie warmes Wasser.
Die Bestände an Schutzmaterial wie Schutzmasken, aber auch Handdesinfektionsmittel, sind begrenzt. Deshalb appelliert Dr. Reinhold Merbs, Amtsarzt und Leiter des Wetterauer Rettungsdienstes, für einen umsichtigen Umgang mit Schutzmaterial: »Atemmasken der höchsten Sicherheitsstufe brauchen wir fürs medizinische Fachpersonal in der Versorgung von Kranken und nicht, um den Alltag auch während einer Epidemie einfach weiterzuführen. Wir müssen das Material zielgerichtet einsetzen, um dauerhaft den Routinebetrieb in den Kliniken sicherzustellen.« (zlp)