Im Süden des Quellenparks geht es voran. Für 15 Millionen entstehen auf dem 16 000 Quadratmeter großen Areal einer ehemaligen Baufirma zwei neue Supermärkte. Schon im April soll der neue Aldi eröffnen, im September der Rewe. Es gibt auch eine direkte Anbindung von der Homburger Straße bis zur Nordumgehung.
Bad Vilbel. Der typische graue Zweckbau des neuen Aldi-Marktes steht schon, drinnen ziehen Elektriker lange rote Kabelstrippen. Während das Gebäude durch Fertigbetonteile innerhalb weniger Wochen hochgezogen werden konnte, ist gegenüber vom Rewe erst ein Teil der gemauerten Fassade zu sehen. Was den Vorteil hatte, dass die Verantwortlichen für den Rewe-Markt länger planen konnten, erläutert Hauke Weller, der Gesellschafter der Gesellschaft für Handel und Immobilien mbH (GHI) in Linden bei Gießen.
Die GHI ist Eigentümer und Investor des 16000 Quadratmeter großen Areals der früheren Baufirma K. L. Schmidt (später Alea). Geländeeigentümerin war zuvor eine Firma mit Namen GMS in der Schweiz. Sie wollte das Gelände für 2,3 Millionen Euro an einen Entwickler verkaufen. Die Stadt hatte sich, um das Verfahren zu beschleunigen, entschlossen, übergangsweise selbst als Käuferin einzuspringen – was dann aber doch nicht erforderlich war.
Dass am südlichen Zipfel des Quellenparks ein Ladenzentrum entstehen solle, war seit vielen Jahren geplant. Doch die Umsetzung war langwierig. Thomas Reimann, der als Alleingesellschafter vor einigen Jahren die Firma K. L. Schmidt übernahm, hatte bereits im Jahr 2007 das Areal verkauft, damals an die Düsseldorfer Immobilien-Treuhand (ITG). Die Projektentwickler sahen das Gelände und auch das Ströbel-Areal in der Frankfurter Straße bloß als Beigabe, waren eigentlich auf Initiative der Stadt am Bau der Neuen Mitte interessiert, kamen dann aber nicht zum Zuge. Bei der Vorstellung des ITG-Projekts im Januar 2008 hieß es noch, geplant seien drei Objekte, ein großer Markt und zwei kleinere, an die sich eine Ladenzeile mit vier bis fünf Shops angliedern sollte.
Lange Verträge
Davon übriggeblieben sind der Aldi-Neubau mit 1600 Quadratmeter Nutzfläche und der Rewe mit angeschlossenem Getränkemarkt auf 3550 Quadratmetern. 15 Millionen Euro werden dafür und für die Straßenanbindung verbaut, so Weller. Dafür war eine umfangreiche Planung nötig. So wird es eine neue Straßentangente quer durch das Areal geben, die von der Homburger Straße über die Marie-Curie-Straße bis zur Nordumgehung führen wird.
Auch Aldi hatte viel zu organisieren. Der Discounter hatte bislang ein eigenes Grundstück, der Markt aber war so klein, dass sogar der Standort infrage gestellt wurde. Statt zuvor 783 Quadratmeter ist der neue Aldi mit 1200 Quadratmetern deutlich größer und die Längsachse des neuen Gebäudes wird um 90 Grad gedreht. Wegen der neuen Straße, vor allem aber wegen des gemeinsamen Parkplatzes mit 230 Stellplätzen. Die Zufahrten werden als kleine Alleen mit Bäumen ausgestattet.
Derzeit laufe alles nach Plan, freut sich Projektleiter Weller. Zwar habe man später als geplant angefangen, weil Aldi lange nach einem Ersatz-Standort suchte, man habe durch den milden Winter aber aufgeholt. Im Aldi-Markt steht jetzt schon der Innenausbau an: Heizung, Lüftung, Sanitär. Am Rewe wird noch gemauert, der Rohbau soll im Februar stehen. Obendrüber schwebt ein riesiger Baukran, daneben steht der Bagger für den Tiefbau: Kanalanschlüsse und Strom müssen zum Teil neu und umverlegt werden – auch für Abwasser- und Schmutzwasserkanäle für die neue Erschließungsstraße.
Für die beiden Märkte hat die GHI als Eigentümer lange Mietverträge geschlossen: 18 Jahre mit Aldi, 15 mit Rewe – und der Option bis zu 30 Jahren.