Das dritte Bürgerforum der CDU lockte zahlreiche Interessierte ins Kurhaus. Vor allem Themen wie die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und die Neugestaltung des Kurhauses interessierte viele.
Bad Vilbel. „Es war viel los“, so lautete die allgemeine Einschätzung. Übereinstimmend waren die Veranstalter zufrieden mit dem dritten Bürgerforum. Zeitweise drängten sich im großen Kurhaussaal die Interessenten an den Informationsständen, wo Kurt Liebermeister vom Stadtmarketing die Baupläne für den Bahnhofsvorplatz vorzeigte.
Stadtrat Klaus Minkel präsentierte die Innenansichten der geplanten Mediathek über der Nidda und brachte unter einer Flagge Chinas Bad Vilbels großen Flirt mit einem Millioneninvestor aus dem fernen Reich der Mitte mit Insiderinformationen dem Verständnis näher. Der Vorsitzende des Spiel- und Sportvereins Heilsberg, Klaus-Peter Schulz, präsentierte an seinem Infostand die Pläne für die neue Dreifeldhalle, auf deren Baubeginn im zweiten Quartal nächsten Jahres er hoffe. Er machte vor den Besuchern kein Hehl aus seinem Erstaunen, dass sich für die neue Boxabteilung Dutzende junger Leute gemeldet hätten.
CDU-Parteivorsitzender Tobias Utter erläuterte den Diskussionsstand zu den Themen Radwege und Kurhaus. Irene Utter, die CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtparlament, packte in einer Präsentation das heiße Thema Kindergartengebühren an und konnte nach CDU-Angaben manche Eltern mit dem Hinweis auf eine Gebührenstaffel nach Höhe des Jahreseinkommens beruhigen. Es gebe Konstellationen mit weniger Ausgaben, wo Millionenzuschüsse des Wetteraukreises für die Kinderbetreuung wegfallen. Erst hohe Einkommen würden erheblich mehr belastet. Drei Alternativen gebe es für das Kurhaus: Entkernung mit einem großen Saal im Erdgeschoss, einen Saalanbau in Richtung Hallenbad und Vereinsnutzung im „Altbau“ oder „wir lassen es, wie es ist und leben mit der eingeschränkten Nutzbarkeit“.
Man müsse bei der Neugestaltung von der Nutzung her denken. Utter fragte: „Braucht die Innenstadt einen großen Saal, noch eine Gastronomie, Theater- und Musikveranstaltungen, was benötigen die Vereine?“ Utter erwähnte, dass bei den Diskussionen um den Hessentag 2015 in Bad Vilbel der Kurhauszuschuss des Landes ein wesentlicher Verhandlungsgegenstand war. Jetzt aber sei der Zeitdruck weg.
„Wollmilchsau“
Claus-Günther Kunzmann mischte sich in die Diskussion mit den Worten ein, es gebe beim Kurhaus eine „eierlegende Wollmilchsau“, also eine Konstruktion, die allen Ansprüchen gerecht werde. Die von finanziellen Problemen geplagten Vereine könnten das Haus nicht tragen.
Wenn der Saal nur mit Proben belegt sei für Aufführungen im Kulturforum Dortelweil oder mit kleinen Übungsgruppen, trage sich eine Gastronomie nicht. Zumal eine Konditorei, ein Restaurant und eine Eisdiele in der Neuen Mitte eröffneten. Es gehe nicht ohne Drittveranstalter von außerhalb. Damit alles funktioniere, sei ein Konzept „aus einem Guss“ nötig. Kongresshaus und Vereinshaus mit Gastronomie, „das geht nicht“.