Von Patrick Eickhoff
Verursacht des neue Heilsberger Pflegeheim dauerhaft Verkehrsprobleme?
Bad Vilbel. Auf dem Heilsberg entsteht ein großes Pflegeheim. Doch bereits vor der Eröffnung im kommenden Jahr schlagen Anwohner erneut Alarm: Zu wenig Parkplätze, Halteverbot und eine zu enge Straße. Auch die Busse würden immer wieder Probleme bekommen, betont Anwohnerin Bettina Münch. Stadt-Pressesprecher Yannick Schwander informiert über den Parkplatzbau und wieso ein Anwohner-Parken wohl nicht in Frage kommt.
Es ist ganz schön was los auf der Baustelle des neuen Pflegeheims auf dem Heilsberg. Darauf deuten nicht nur die rund sieben Transporter von Handwerksfirmen hin, die auf dem Seitenstreifen der Straße »Am Hang« parken. Die Arbeiten sind in vollem Gange. Anfang 2022 soll das Haus mit 147 Plätzen auf dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück am Rande des Stadtteils eröffnet werden.
Anwohnerin Bettina Münch steht vor dem großen Komplex, der im Vergleich zu den benachbarten Häusern überdimensioniert wirkt. »Es bricht jetzt schon das Chaos aus«, sagt sie. Jahrelang hatte sie gemeinsam mit Ulrich Sopp und weiteren Anwohnern mit der Initiative Heilsberg versucht, gegen die Dimension des Heims an der Straße »Am Hang« vorzugehen – vergeblich. »Jetzt ist es zu spät und wir haben ein Gebäude, was überhaupt nicht in diese Nachbarschaft passt«, sagt sie.
Allerdings gebe es noch ein viel größeres Problem. »Es herrscht jetzt schon ein absolutes Verkehrschaos und das Heim hat noch nichtmal offen. Die Stadt hat ein absolutes Halteverbot in der Kurve und am Anfang der Straße eingerichtet. Dort parken die Handwerker. Das Heim wurde bis vorne an die Straße gebaut. Jetzt haben größere Autos hier Probleme«, führt sie aus.
Wie auf Bestellung versucht sich genau in diesem Moment ein Vilbus durch die Straße »Am Hang« zu kämpfen. Langsam und mit Vorsicht schafft er es an allen Autos vorbei. »Es gab auch schon den Fall, dass es nicht gepasst hat.«
Parkverbot wird nach Bauende aufgehoben
Die Anwohner haben Angst, dass das Halteverbot aufgrund dieser Problematik bleibt. »Man findet jetzt schon kaum Parkplätze und wenn uns die auch genommen werden, wird es nicht gerade einfacher.« Bettina Münch und Ulrich Sopp befürchten, dass das noch schlimmer werde. »Es wird ein absolutes Park-Chaos geben«, sagt Sopp. Denn man habe dem Heim ermöglicht nur sehr wenig Stellplätze zu bauen und das Grundstück mit dem Gebäude auszureizen.
»Die Stadt baut einen kleinen Parkplatz für rund 20 Autos für das Personal. Aber was ist wenn die Bewohner Besuch bekommen? Bei rund 150 Bewohnern werden das nicht nur fünf Besucher sein. Wo sollen die parken?«, fragt Bettina Münch. Sie befürchtet, dass sich die Problematik auf das ohnehin schon voll beparkte Wohngebiet ausweite.
Auf die Bremse tritt hier Stadt-Pressesprecher Yannick Schwander. »Das Parkverbot wurde eingerichtet, um den Busverkehr aufrecht erhalten zu können«, sagt er. Das sei eine verkehrsrechtliche Anordnung. Aufgrund der Einengung des Kurvenbereichs durch die Baustellensicherung wäre ein Durchfahren der Kurve für die städtischen Busse sonst nicht möglich. Das Parkverbot werde mit Abschluss der Bauarbeiten wieder aufgehoben.«
Und auch die Parkplatz-Problematik sieht Schwander nicht kommen. »Für das Seniorenpflegeheim wird die gemäß Baurecht notwendige Anzahl an Stellplätzen für den Betrieb des Pflegeheims errichtet. Ein Teil dieser Parkplätze entsteht auf dem Gelände des Seniorenpflegeheims. Zwischen der Zufahrt zum Hochbehälter der Stadtwerke und der Feuerwehr entsteht des Weiteren eine Stellplatzanlage, auf welcher neben Stellplätzen für das Seniorenpflegeheim auch einige öffentliche Stellplätze sowie eine Fläche für Entsorgungscontainer untergebracht werden.«
Hohe Hürden für Anwohnerparken
Für Bettina Münch und einige Anwohner ist das zu wenig. »Das wird leider nicht reichen und dann haben wir den Salat.« Sie würde sich eine andere Lösung wünschen. »Anwohnerparken wäre eine Option, dass zumindest jeder hier seinen Parkplatz hat, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt.« Doch das ist derzeit nicht angedacht, wie Pressesprecher Yannick Schwander informiert. »Hierfür gibt es auch hohe Hürden.«