Herr Marloff, droht uns mit der steigenden Zahl von Biogasanlagen in der Wetterau eine Mais-Monokultur?
HERWIG MARLOFF: Absolut nicht! Es gibt natürlich gewisse Konzentrationen so rund 15 Kilometer um eine Anlage herum. In diesem Bereich ist der Transport wirtschaftlich.
Also müssen wir uns schon auf mehr Mais-Anbaufläche einstellen?
H.M.: Schon, aber diese ist in den vergangenen Jahren auch erheblich zurückgegangen. In den Glanzzeiten der Wiederkäuer wurde auf 5500 Hektar in der Wetterau Mais angebaut. Heute sind es nur noch 3500 Hektar – und da ist schon der Bedarf der Biogasanlagen enthalten.
Aber ist es für die Landwirte künftig nicht lukrativer, jedes Jahr auf den Flächen Mais anzubauen?
H.M.: Wer das macht, riskiert eine Humusminderung auf seinem Boden. Deshalb bauen Landwirte den Mais immer in eine Fruchtfolge ein. Nach dem Mais wächst im Jahr darauf zum Beispiel hervorragend Weizen, dann Wintergerste, Zuckerrüben, Weizen, wieder Mais.
Warum wird nicht auch Anderes als Mais fürs Biogas genutzt?
H.M.: Darum bemühen wir uns sehr, denn zum Beispiel sind die Anbauflächen für Zuckerrüben wegen der Marktreformen von 8000 auf zuletzt 4000 Hektar zurückgegangen. Das muss aber noch gezüchtet werden. (den)