Bad Vilbel. Anfang Mai begannen die diesjährigen Burgfestspiele. Jetzt ist der Vorstellungsbetrieb in die zweite Halbzeit gestartet und das Zwischenfazit lautet: Die Saison läuft äußerst erfolgreich, hatte aber einige Herausforderungen parat.
»Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Saison«, fasst Bürgermeister Sebastian Wysocki zusammen. Elf eigene Produktionen, darunter drei Wiederaufnahmen, stehen in diesem Jahr auf dem Spielplan. Der Ticketverkauf für alle Inszenierungen laufe hervorragend, insbesondere das Theater für Kinder werde gut angenommen, bei den Vorstellungen im Theaterkeller gebe es eine fast hundertprozentige Auslastung und auch die Sonntagsgastspiele erfreuten sich hohen Zuspruchs.
Spielzeit mit
Herausforderungen
Intendant Claus-Günther Kunzmann belegt dies mit Zahlen: Bis zur zweiten Juliwoche seien rund 98 000 Karten verkauft worden, davon knapp 40 000 fürs Kindertheater, 45 000 für die Abendvorstellungen im Burghof und 5000 für den Theaterkeller, der Rest entfalle auf die Sonntagsgastspiele. »Bald verkaufen wir die 100 000. Karte«, sagt Kunzmann. »Das ist deutlich früher als im vergangenen Jahr.« Auch er ist »ausgesprochen zufrieden«.
Zufrieden sei auch das Publikum. Von den Besucherinnen und Besuchern gebe es beste Feedbacks, sowohl für die schauspielerischen Leistungen als auch für die Bühnenbilder und die Kostüme, sagt Wysocki und dankt allen, die zum Erfolg der Burgfestspiele beitragen. Besonders dankt er Claus-Günther Kunzmann, der alle Herausforderungen der bisherigen Saison gelassen gemeistert habe.
Diese habe viel Aufregung mit sich gebracht, bestätigt Kunzmann. Es mussten einige Rollen umbesetzt werden, auch kurz vor den Vorstellungsterminen, und die öffentliche Generalprobe von »Das Kind in mir will achtsam morden« musste wegen eines kurzfristigen Ausfalls abgesagt werden. Aber es sei eine »tolle Leistung« gewesen, das alles zu meistern. Der Einsturz eines Teils der Burgmauer in der vergangenen Woche war der »Höhepunkt« der an Aufregung reichen bisherigen Spielzeit. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden, der Spielbetrieb geht uneingeschränkt weiter, und die Sanierungsarbeiten haben schon begonnen (siehe Seite 2). Kunzmann wünscht sich nach all dem »Stress und der Action« nun Ruhe. »Ein still vor sich hingleitender Fluss bis September« lautet sein Wunsch für die zweite Hälfte der Festspielsaison.
Vorteile durch das neue Bühnendach
Die Voraussetzungen dafür sind weiterhin gegeben. Das neue Bühnendach wirke sich positiv aus, sowohl auf das Bühnenbild – die Burg selbst könne auch mehr als Kulisse einbezogen werden – als auch auf die Tonqualität, so Kunzmann.
Das seien größere und kleinere Veränderungen, die den Besucherinnen und Besuchern den Aufenthalt in der Burg angenehm machten. »Das Publikum fühlt sich wohl.« Das beginne schon vor der Burg, denn der Förderverein habe sich dafür eingesetzt, dass die Außenanlagen in den vergangenen Jahren kontinuierlich optimiert wurden. Auch die Hostessen machten einen »tollen Job« und versorgten die Gäste mit Sonnenkappen, Regenschutz und Sitzkissen.
Und das Publikum goutiert es. Auch weil allen Altersgruppen etwas geboten wird. Die Grundsatzentscheidung, beim Familienprogramm, etwas für jüngere und für ältere Kinder anzubieten, habe sich bewährt. »Das kleine Gespenst« und »Der Zauberer von Oz« sind für Kinder ab fünf Jahren, »Ronja Räubertochter« für Kinder ab sieben Jahren.
Bei den Abendvorstellungen gebe es eine hohe Nachfrage nach der Kriminalkomödie »Die acht Frauen«. Stolz sei man auch auf die Sonntagsreihe, sagt Sebastian Wysocki, die gut besetzt sei. Hier sticht der Auftritt von Olaf Schubert am 15. August heraus, für dessen Vorstellung es schon vor Weihnachten keine Tickets mehr gab, wie Claudia Sebastian vom Kartenbüro sagt. Von Christiane Kauer