Bad Vilbel. Nach dem 2:2 am Freitagabend gegen den FC Kalbach schien sich der FV Bad Vilbel im Rennen um die Meisterschaft der Fußball-Verbandsliga verabschiedet zu haben. Da jedoch Neu-Isenbaur mit 0:1 in Bad Homburg verlor bleibt es weiter spannend. Zwei Spieltage vor Rundenschluss sieht es an der Spitze wie folgt aus: Tabellenführer ist Viktoria Urberach mit 63 Punkten vor Rot-Weiß Darmstadt (61 Zähler) und den punktgleichen Teams aus Neu-Isenburg und Bad Vilbel (60). Mit 58 Zählern ist auch noch der SV Ginsheim theoretisch mit im Rennen.
FV Bad Vilbel – FC Kalbach 2:2 (1:2) – Der FC Kalbach, der unlängst schon den damaligen Spitzenreiter VfB Ginsheim besiegt hatte, ging die Partie so engagiert an, wie sich Trainer Salvatore Cirrincione das vorgestellt hatte. Sich hängenlassen, während der jeweilige Gegner noch um die Meisterschaft oder gegen den Abstieg spielt, kommt für ihn nicht in Frage. Und das bekam nun eben auch der FV Bad Vilbel zu spüren, der mit einem Sieg die Tabellenspitze übernommen hätte.
„Wir haben zu spät getan, was getan werden muss. Die erste Halbzeit haben wir verschenkt“, sagte Bad Vilbels enttäuschter Trainer Amir Mustafic, dessen Team in der Schlussphase alles auf einen Karte setzte und noch genügend Chancen hatte, die Partie doch noch zu gewinnen.
Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte Bad Vilbels Marvin Stenger den auf dem nassen Rasen kurz vor ihm aufsetzenden Ball nicht aus fünf Metern am leeren Tor vorbei getreten (10.). Es war nicht die letzte Chance, die er ausließ. Kalbachs erster ernsthafter Angriff führte gleich zur Führung. Bad Vilbels Schlussmann Robin Orband kam weit aus seinem Tor, Florian Kister legte den Ball vorbei und ging zu Boden. Ein Foul war es, innerhalb des Strafraums nicht unbedingt. Christopher Stein war das egal – er verwandelte den von Schiedsrichter Simon Marx (Aschaffenburg) verhängten Elfmeter (16.). Genauso konsequent blies Marx drei Minuten später wieder in seine Pfeife, diesmal gab es nach einer Attacke von Alexander Weigand an Nuh Uslu Strafstoß auf der Gegenseite. Und nun traf Strenger souverän.
Bad Vilbel hatte bei Davor Babics Gewaltschuss (33.) und durch Cengiz Veisoglu, der nach guter Ballannahme das Tor knapp verfehlte (34.), weitere Gelegenheiten, der nächste Treffer aber gelang wieder den Gästen aus Frankfurt. Kai Pulino stürmte nach einem schnellen Angriff auf Orband zu und versenkte den Ball gegen den ausrutschenden Keeper ohne Mühe (42.). Und kurz darauf hatte Bad Vilbel Glück, dass Kister in einer ähnlichen Situation ebenfalls die Standfestigkeit fehlte (45.).
Eines musste man Mustafics Team lassen: Es wehrte sich mit allem was drin war gegen die drohende Niederlage und das Aus im Titelkampf. Dass die Gastgeber dabei ein immer höheres Risiko gingen, war angebracht. Kalbach stand bei einem Heber von Kister vor dem 3:1, doch der Ball ging über das Tor (69.). Und dann lief auch schon die Bad Vilbeler Schlussoffensive. Veisoglu verzog erst noch knapp (70.), traf dann aber nach einer guten Aktion von Strenger mit Wucht zum 2:2 in den Winkel (80.).
Strenger hätte dann noch zum Helden werden können, jagte den Ball aber gleich dreimal aus fast identischer Position und etwas spitzem Winkel neben das Kalbacher Tor (84./88./90.+1). (rst)