Nidderau. Eine erste Vorentscheidung ist im Hinblick auf das neue Stadtzentrum von Nidderau getroffen worden. Auf ihrer nichtöffentlichen Sitzung entschieden sich die Stadtverordneten mit deutlicher Mehrheit für die Konzepte der Anbieter Ten Brinke und Heberger.
Zuvor hatten die Sachverständigen aus dem extra für die Ausscheidung gebildeten Beirat die Vor- und Nachteile der drei Konzepte gegeneinander abgewogen. Dabei ging es um städtebauliche Aspekte genauso wie um Energiefragen oder um mögliche Folgekosten.
Daher wurde schließlich auch der dritte Entwurf des Anbieters HBB vorerst einmal „aussortiert“, weil er zu viel Grünfläche in seinem Konzept enthielt. Deren Pflege würde der Stadt fortlaufend erhebliche Kosten einbringen. Deshalb wird dieses Konzept zwar nicht gänzlich verworfen, sondern „optional“, wie dies Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) gegenüber der FNP im Anschluss an die Sitzung betonte, als Reserve vorgehalten, falls sich die anderen Konzepte als nicht machbar herausstellten.
Für die beiden anderen Anbieter, die Firma Ten Brinke aus den Niederlanden sowie die Firma Heberger aus Schifferstadt mit ihren Architekturbüros Gia und Astoc, bedeutet die Entscheidung nun, dass sie mit der Stadt in Vertragsverhandlungen eintreten. Dazu müssen die beiden Investoren nun für ihre Vorschläge einen Kostenrahmen und eine Machbarkeitsstudie erstellen.
Damit der Wettbewerbscharakter in dieser so genannten Dialogphase weiterhin aufrecht erhalten bleibt, sind dafür zwei Anbieter notwendig, mit denen parallel verhandelt wird. Erst in der letzten Stufe, der Angebotsphase, wird das Vergabeverfahren mit der Auswahl des wirtschaftlichsten Angebotes und dessen Annahme durch die Stadt Nidderau beendet. Bis dahin besteht für die Stadt fortlaufend die Möglichkeit, Einfluss auf die Ausgestaltung der Pläne zu nehmen.
In anschließender öffentlicher Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde der Magistrat einstimmig beauftragt, die Kaufverträge mit den Eigentümern der Grundstücke im Gebiet der Neuen Stadtmitte endgültig abzuschließen.
Bei einem Kaufpreis von 35 Euro pro Quadratmeter muss die Stadt für die 132 731 Quadratmeter nun Mittel in Höhe von rund 6,2 Millionen Euro bereitstellen. Diese enorme Summe ist im diesjährigen Haushalt jedoch bereits vorgesehen. (jwn)