Ob tatsächlich ein Vollsorti- menter-Supermarkt ins Gewerbegebiet Kilianstädten- Nord kommt, ist weiterhin unklar. Alles hängt von der Frage ab, ob ein Verkehrskreisel als Anbindung von der L3009 gebaut werden kann und wie er finanziert wird.
Schöneck. Jahrelang hat die Gemeinde darum gekämpft, dass sich im Gewerbegebiet Kilianstädten- Nord ein Vollsortimenter ansiedeln kann, der mit Rewe offensichtlich auch gefunden wurde. Nun aber hängt die Umsetzung – und damit auch der Bau eines Kreisverkehrs – von der politischen Entscheidung der Regionalversammlung ab.
Für die Ansiedlung des Vollsortimenters ist Voraussetzung, dass eine direkte Anbindung von der L3009 aus geschaffen wird. Das sollte nach Plänen des Büros Thomas Egel aus Langenselbold, die im Ausschuss für Bauen, Umwelt, Verkehr, Energie und Klimaschutz vorgestellt wurden, ein Kreisverkehr werden. So wäre gleichzeitig die mögliche Erweiterungsfläche des Gewerbegebiets nördlich des Areals des Autokontors anzubinden. Und die Eingangssituation nach Kilianstädten so verändern, dass Autofahrer abgebremst werden.
Mit der Feststellung von Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD), dass durch die geänderten Mehrheitsverhältnisse in der Regionalversammlung eine Zustimmung dieses Gremiums zum so genannten Zielabweichungsverfahren, das die Ansiedlung eines Vollsortimenters beinhaltet, noch ausstehe und noch nicht klar sei, wann und wie diese Entscheidung ausfallen werde, ließ die Rathauschefin eine Bombe platzen.
Sie und die Verwaltung hätten alles versucht, dieses politische Gremium von der Zustimmung zu überzeugen, ein Votum stehe aber noch aus und sei völlig offen. Damit war nach Ansicht der Ausschussmitglieder eine Beschlussempfehlung an die Gemeindevertretung zum Bau des Kreisels, so wie er in der Vorlage beschrieben wurde, nicht möglich. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass die Verkehrsbehörde „Hessen Mobil“ die L3009 auf Vordermann bringen will und 250 000 Euro zum Bau des Kreisels beisteuern würde, der die Gemeinde dann noch 440 000 Euro kosten würde, weil sich auch der Vollsortimenter mit 110 000 Euro laut Vertrag beteiligen muss.
Risiko ist zu groß
Die Ausschussmitglieder folgten nicht dem Argument des Planers, dass die Entwicklung der Erweiterungsfläche von der schnellen Aufstellung eines Bebauungsplans für den Kreisverkehr möglicherweise abhänge. Zu groß schien den Kommunalpolitikern das Risiko, viel Geld zu verplanen und letztlich mit leeren Händen dazustehen. Schließlich einigte man sich einmütig auf einen Kompromiss: Die Planung des Kreisels soll erst genehmigt werden, wenn die Regionalversammlung der Ansiedlung des Vollsortimenters zustimmt.