Karben. Hiobsbotschaft für die Anwohner am Okarbener Straßberg: Die künftige B 3 soll in einer engen Umfahrung um ihre Siedlung herumführen. Damit ist die Katze aus dem Sack, denn das Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen hat diese Lösung dem Bund als Geldgeber als Vorzugsvariante vorgeschlagen.
Ein wenig Hoffnung bleibt: Aufgrund öffentlichen Drucks hat das Amt auch die Alternative einer Einhausung auf der vorhandenen Trasse als Alternative mit nach Berlin gemeldet. Wegen der dafür „mehr als doppelt so hohen Kosten“ bevorzuge das ASV allerdings die enge Umfahrung, berichtet Projektleiter Lutz Dathe.
Nach – bislang unbestätigten – Informationen der Frankfurter Neuen Presse sollen die Kosten bei 15,3 Millionen Euro für die Trasse mit einer Umfahrung des Straßberges liegen. Dagegen würde die Streckenführung in Okarben auf der vorhandenen Trasse mit einer 400 Meter langen Einhausung mit rund 32,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Bürgerinitiative Am Straßberg (BI) hofft, dass der inzwischen eindeutige politische Wille dennoch diese Mehrkosten tragen könnte. „Die Unterflurtrasse ist ökologisch sinnvoller, entlastet die Ortslage vom Lärm und schränkt Karben nicht in seinen Entwicklungsmöglichkeiten ein“, sagt Beate Reuther-Vega.
Im südlichen Bereich spart die Planung eine aufwändige Querung des Heitzhöfer Bachtals aus – womit auch die Anwohner der Russenhütte, die Naturfreunde mit ihrer Schutzhütte wie auch der Okärber Angelsportverein ihre Idylle behalten können. Im Bereich der Toom-Kreuzung sollen die alte und neue B 3 und die künftige Nordumgehung für Groß-Karben mit einander verbunden werden.
Die Planer gehen damit voll auf den Wunsch der Stadt Karben ein und lassen die künftige B 3 östlich am Berufsbildungswerk vorbei verlaufen. Damit nehmen sie in Kauf, dass die paradoxe Situation entsteht, dass zwischen der Toom-Kreuzung und dem Spitzacker die neue Trasse auf der alten verlaufen wird und direkt daneben eine neue Straße für den örtlichen Verkehr gebaut werden muss. In der Ortsdurchfahrt Okarben würde diese dann auf dem Deckel der Einhausung verlaufen. (den)