Der Moment kann nicht ganz unemotional betrachtet werden, zumindest machen sowohl Kinder als auch Verantwortliche bei der Wiedereröffnung des evangelischen Kindergartens Massenheim den Eindruck. Nach einem massiven Wasserschaden hatte man zum Glück in Dortelweil unterkommen können. Doch nun sind nach zehn Monaten die Sanierungsarbeiten beendet.
Bad Vilbel. „Heute ziehen die Kinder wieder ein“, freut sich Klaus Splittdorf vom Kirchenvorstand der evangelischen Kita Massenheim. Mit einer kleinen Eröffnungsfeier in der Turnhalle des Kindergartens wird der Wiedereinzug der Kinder nach umfassenden Reparaturarbeiten gebührend gefeiert.
Es wird gesungen, jedes Kind erhält einen Edelstein als kleines Geschenk. „Der Umzug hat insgesamt drei Wochen gedauert. Da muss ich den Erzieherinnen wirklich danken, das Engagement war großartig“, betont Splittdorf. Im Frühjahr 2016 war die Kita von einem Rohrbruch beschädigt worden. Der gesamte Boden war mit Wasser unterspült gewesen. „Vorne am Eingang haben wir gemerkt, dass die Tapeten wellig werden, so haben wir gesehen, dass da etwas nicht stimmt“, erinnert sich die Leiterin Marion Liemer-Weber.
„Was da alles mit dran hängt. Wir hatten zum Beispiel Baubiologen da, denn gerade weil hier Kinder im Gebäude sind, muss besonders auf Schimmel geachtet werden.“ Wände und Böden mussten erneuert werden. Zur Beseitigung der Schäden mussten „mehrere 100 000 Euro“ aufgewendet werden., weiß Klaus Splittdorf. Der genaue Betrag stehe noch nicht fest.
Zur Feier des Tages gibt es für alle Anwesenden einen großen Hefezopf, Kinder und Eltern habe man an diesem Morgen außerdem einzeln und mit Handschlag begrüßt, erwähnt der Kirchenvorsteher. „Wir haben vier hochliegende Ebenen, dort fehlt noch der Teppichboden, ansonsten ist die neue Kita voll einsatzbereit“, freut sich Klaus Splittdorf.
Stein fällt vom Herzen
Ein geschmücktes Band wird von Fabian (5) zertrennt, dann gibt es kein Halten mehr, die Kinder stürmen in die neuen Räumlichkeiten. „Uns fällt ein gigantischer Stein vom Herzen, den Eltern hatten wir den 9. Januar als Fertigstellungsdatum genannt. Ich bin froh, dass das alles so geklappt hat.“
Einige Hürden habe man dennoch während der vergangenen Monate überwinden müssen, so sei ein neuer Kühlschrank bei der Anlieferung nicht funktionsfähig gewesen, und ein Heizkreis habe auch nicht funktioniert. „Die Außenanlage ist etwas in Mitleidenschaft gezogen, schließlich wurde sie zehn Monate lang nicht benutzt“, weiß Splittdorf.
In den vergangenen Monaten hatten die Kindergartenkinder im alten Dortelweiler Gemeindehaus in der Obergasse Zuflucht gefunden, eine Notlösung: „Ich danke der evangelischen Kirchengemeinde in Dortelweil, dass sie uns Unterschlupf gewährt haben“, erklärt die Leiterin Marion Liemer-Weber.
Schwere Monate liegen hinter ihrem Team und auch den Kindern: In dem Gemeindehaus habe es nur einen großen Raum gegeben, das hätte sowohl bei Kindern als auch den Erzieherinnen zu einer enormen Mehrbelastung geführt: „Ich habe mich heute morgen auch mit Eltern unterhalten. Die mussten ihre Kinder ja jeden morgen von Massenheim nach Dortelweil bringen und das im Berufsverkehr“, rekapituliert die Leiterin. „Da sind die Kinder schon ganz anders bei uns angekommen, das haben wir gespürt.“
Nach der Wiedereröffnung werde sich das sicher wieder ändern. „Die kleineren Kinder kennen die Kita hier noch gar nicht, denn sie sind bisher in der Kita Auenland untergekommen“, ergänzt Liemer-Weber. Ein freundlicher gelber Boden strahlt nun in den renovierten Räumlichkeiten, auch eine zweite Personaltoilette habe man einbauen lassen, diese sei dringend nötig gewesen, findet die Leiterin.
Ehrenamtler voll dabei
„Mein weiterer Dank geht natürlich an den Kirchenvorstand, allen voran Klaus Splittdorf“, fährt sie fort. Der Kirchenvorstand arbeite ehrenamtlich, neben den Hauptberufen der Mitglieder hätten diese immer wieder Zeit gefunden, sich mit den Handwerkern zu treffen, Arbeiten zu planen und sich um den Renovierungsfortschritt zu kümmern. Nun ist es vor allem noch der Außenbereich, der eine Erneuerung vertragen könnte.
Der Förderverein der Kita hat dafür schon geplant. Die Spendensäule auf dem Dorfplatz Massenheim sei nach Stand vom 4. Januar bereits mit 20 496 Euro befüllt gewesen. Platz in der Säule ist bis 100 000 Euro. „Die Spielgeräte sind mittlerweile rund 20 Jahre alt, deshalb wäre das eine richtig wichtige Investition“, findet Liemer-Weber.
Das Spendenkonto des Fördervereins zur Renovierung der Außenanlagen ist unter der IBAN DE04 5019 0000 6001 0404 70 zu finden. Spendenbescheinigungen werden bei Angabe der Adresse zugesandt. den Kita-Kindern vor.