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Ende der Staus – soll das wahr sein? – Minkel (CDU): „Nun ist nach über 30 Jahren die Nordumgehung fertig. Es dauerte länger als der Dreißigjährige Krieg!“

Bad Vilbel. „Nun ist nach über 30 Jahren die Nordumgehung fertig. Es dauerte länger als der Dreißigjährige Krieg!“, freut sich Ehrenstadtrat Klaus Minkel (CDU) in einer Presseinformation anlässlich der Übergabe der Nordumgehung (NU) am Dienstag im Beisein von Staatsminister Dr. Alois Rhiel. Schon Bürgermeister Erich Glück, damals noch Sozialdemokrat, propagierte B 3 und Nordumgehung sowie das Baugebiet Krebsschere, erinnert Minkel. Aber Glücks Partei „ließ diesen weitsichtigen Bürgermeister im Stich“.

Der Gipfelpunkt war laut Minkel der unsinnige rot-grüne Baustopbeschluss gegen die B 3, ohne die weder die Nordumgehung noch Dortelweil-West und der Quellenpark zu haben gewesen wären. „Es ist beschämend, wenn die alten rot-grünen Versager sich heute als Anwälte für diese Stadt aufspielen. Dabei wollten Rote und Grüne dieser Stadt jede Entwicklung verwehren“, kritisiert der Christdemokrat.

Die Geschichte der Ablehnung der Umgehungsstraße hat viele Kapitel. Schon 1975 wurde die NU gegenüber der Stadt als auch gegenüber dem Umlandverband abgelehnt. 1982, 1984, 1986 und 1987 folgten insgesamt fünf Ablehnungen durch die Regierung Börner (SPD/Grüne). 1988 gab es von der Regierung Wallmann (CDU/FDP) dann Zustimmung zur NU. Ein schwerer Rückschlag brachte die Landtagswahl 1995. In den Koalitionsverhandlungen knickte die SPD vor den Grünen ein.

Daraufhin nahm die Stadt Bad Vilbel selbst das Heft in die Hand und plante eine Gemeindestraße nach den Anforderungen einer Landesstraße. 1999 wurde in Hessen mit der Landtagswahl und dem Sieg der CDU die Straßenbaublockade von Rot-Grün aufgebrochen. Erster Stadtrat Klaus Minkel regte damals bei CDU und FDP die Vorfinanzierung von Landesstraßen durch die Kommunen an. Dieses Modell wurde sogar in den Koalitionsvertrag aufgenommen.

Im Frühjahr 1999 führten Jörg Uwe Hahn (FDP) und Klaus Minkel gemeinsam mit dem Staatssekretär Hirschler (FDP) im Wirtschaftsministerium ein erstes Gespräch und es erfolgte durch den damaligen Ersten Stadtrat Minkel der Grunderwerb für die Stadt. Im November 1999 erwirkte er auch die Zusage des Landes wegen der Aufnahme der Nordumgehung ins Hessische Kommunalinteressenmodell (KIM). 2000/2001 fanden die Vertragsverhandlungen und der Abschluss mit dem Land durch Bürgermeister Dr. Stöhr statt. Damit war alles nur in großen Zügen in trockenen Tüchern, denn bis zur Fertigstellung, so Minkel, „mussten noch viele Steine aus dem Weg geräumt werden“. Jetzt kann Bad Vilbel allseits umfahren werden. Die Berufspendler (auch aus dem Ostkreis) erhalten eine komfortable Straßenverbindung zum Frankfurter Autobahnring. Der Süden der Wetterau kann einen weiteren Entwicklungssprung machen.

Für die Bebauung des Gewerbegebietes „Krebsschere“ („Quellenpark“) ist laut Minkel ein Zeitraum von zehn bis 15 Jahren erforderlich. Die Stadt und die gesamte Wetterau könnten „sich glücklich schätzen, über diese hervorragende Baulandreserve zu verfügen“, gibt er zu bedenken, denn heutzutage wäre es nicht mehr möglich, dieses große Baugebiet durchzusetzen. „Es ist zu hoffen, dass nun bald die Fußgängerunterführung folgt, damit auch eine komfortable S-Bahn-Erschließung vorhanden ist“, betonte Ehrenstadtrat Klaus Minkel abschließend. (sam)