Nidderau. Bildungs- und Erziehungsfragen hatte sich der SPD-Ortsverein Nidderau bei seinem familienpolitischen Dialog mit den Bürgern zum Thema gewählt. Viele Eltern waren der Einladung in das Seniorenzentrum AGO in Windecken gefolgt. Neben Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD), der sich als der erneute Kandidat der SPD für die Bürgermeisterwahlen im Herbst vorstellte, hatte der SPD-Ortsverein auch noch die bildungspolitische Sprecherin der SPD im Hessischen Landtag, Heike Habermann, und ihren Kollegen Christoph Degen eingeladen.
Die beiden Landespolitiker berichteten zunächst von den Plänen der SPD auf Landesebene – nämlich langfristig den Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für alle Kinder ab dem ersten Geburtstag stufenweise umzusetzen. Da dies finanziell eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Land und Kommunen ist, will die SPD hierzu ein Investitionsprogramm auflegen. Mit diesem soll es Kommunen ermöglicht werden, schnell neue Plätze zu schaffen. Außerdem beabsichtigt die SPD, die Qualität in der Kindertagespflege massiv steigern zu wollen, die Anforderungen an das Personal zu erhöhen und so der frühkindlichen Bildung der Kinder größeren Raum zu geben.
Dies alles sei jedoch ein langwieriger Prozess, so die bildungspolitische Sprecherin Habermann, schließlich verfüge die SPD in Wiesbaden noch nicht über die Regierungsmehrheit und könne deshalb nur nach und nach über Gesetzesinitiativen ihre Vorstellungen von einem ganzheitlichen Bildungskonzept, wie es ihr mit dem „Haus der Bildung“ vorschwebt, umsetzen.
Doch an diesem Konzept waren die rund 40 Zuhörer weniger interessiert. Sie sorgten sich hauptsächlich um das Betreuungsangebot für die Vorschulkinder und forderten flexiblere Öffnungszeiten der Kindertagesstätten und auch für deren Bildungsangebote. Deshalb richteten sich die Fragen vor allem an den Rathauschef. (jwn)