Bad Vilbel. Im Alter von 101 Jahren ist die letzte Bad Vilbeler Fischerstochter, Elise Trinnes geborene Gilbert, gestorben. Dies teilte Stadtrat Klaus Minkel am Mittwoch der vorigen Woche mit. Ein doppelter Armbruch nach einem Sturz in ihrem Haus habe ihr die Kraft genommen.
Minkel formuliert in seinem Nachruf: »Kraft hatte Elise Trinnes im reichen Maße, Arbeitskraft und Willenskraft. Sie musste viele Jahre allein durchs Leben gehen. Ihr erster Mann blieb in Stalingrad. Der zweite Mann starb früh, die einzige Tochter starb an Krebs. So wurde sie als einzige Überlebende im Alter immer einsamer. Sich selbst gönnte sie nichts. Sie hatte aber ein großes Herz für andere. Mit großer Sparsamkeit brachte Elise Trinnes ein Vermögen zusammen. 2012 spendete sie bereits 500 000 Euro zugunsten der Europäischen Schule, um Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, als sie es hatte. Darüber hinaus werden die Krebshilfe im Gedenken an ihre Tochter und die Kriegsgräberfürsorge im Gedenken an ihren ersten Mann mit einer runden Summe bedacht.«
Minkel schreibt über die Verstorbene: »Elise Trinnes nahm regen Anteil an der Entwicklung der Europäischen Schule in Bad Vilbel, deren Aula auf immer ihren Namen tragen wird. Auch wurde zu ihrem 100. Geburtstag der Elise-Trinnes-Baum gepflanzt.«
Elise Trinnes habe nach Verhandlungen mit ihm, Klaus Minkel, vor rund zehn Jahren das letzte Grundstück verkauft, das seinerzeit benötigt wurde, um eine zusammenhängende Fläche von 60 000 Quadratmetern für das Bad-Projekt zu bekommen. Das sei der Startschuss gewesen für die »Wund-Therme«. (zlp)