Karben. Diese kleinen bunten Puppen einmal in die Hand nehmen. Dort liegt noch eine. Elena schaut sie an und lacht. Ihr Blick wird vom riesigen Rechenschieber abgelenkt. So schön bunt. Im Sitzen dreht sich die Kleine, krabbelt hinüber, zieht sich an dem Holzspielzeug hinauf und dreht an den bunten Kugeln. Ihre Freude bricht sich über ein breites Grinsen bahn.
Die kleine Elena ist gerade zehn Monate alt. Deshalb darf sie noch nicht dableiben im neuen Mini-Mokik, die Betreuungsgruppe für Unterdreijährige im Montessori-Kinderhaus in Klein-Karben. Noch nicht: „Ab Dezember wird sie hier betreut“, kündigt ihre Mama Ana Petkova-Schmidt an. Dann wird Elena gerade eins und das jüngste Kind im Minimokik sein.
Neun der zehn Plätze dort sind bereits belegt, wenn die Gruppe dieser Tage startet. Mit dem Minimokik fällt in Karben der Startschuss zum Ausbau der Kinderbetreuung. Bis 2013 muss die Stadt laut Vorgaben des Bundes Betreuungsplätze für 30 Prozent der Unterdreijährigen anbieten – was 130 Plätze umfasst.
Einen großen Schritt soll sie bis Ende nächsten Jahres machen: Bis dahin will Bürgermeister Guido Rahn (CDU) die Zahl der Betreuungsplätze von bisher 35 auf dann 70 verdoppeln. Wenn die Stadt dabei die Plätze nicht selbst schaffen muss, freut das den Bürgermeister. Zwar erhält das Kinderhaus jährlich zwischen 50 000 und 70 000 Euro Zuschuss von der Kommune für die Kleinkindbetreuung. „Aber wenn wir die zehn Plätze selbst geschaffen hätten, würde es viel teurer werden“, erklärt Rahn. Denn sie partizipiert so indirekt vom ehrenamtlichen Engagement der Eltern, die die Kita tragen. Ähnlich ist es in Okarben. Gerade sind städtische und evangelische Kita unter dem Dach der Kirche fusioniert, ab November sollen zehn und im kommenden Jahr weitere zehn Kleinkindplätze angeboten werden. Auch dort spart das Engagement der Kirchenmitglieder der Kommune indirekt Geld – und die Kirche trägt sogar 15 Prozent der Kosten aus Eigenmitteln.
Ohne öffentliche Förderung wäre für die Montessoris der Umbau einer Wohnung zum Kinderhaus im Industriegebiet nicht möglich gewesen, räumt Volker Kaufmann vom Vorstand ein. 45 000 Euro hatte Erster Kreisbeigeordneter Oswin Veith (CDU) übergeben. „Das haben wir auch komplett investiert“, erklärt Kaufmann. Für weitere 20 000 Euro aus der Montessorikasse soll bis Frühjahr noch der Garten hergerichtet werden.
Drei Erzieherinnen kümmern sich um die fünf Kleinkinder. Eine von ihnen, Susanne Baake, ist US-Muttersprachlerin. Ganz im Sinn des bilingualen Konzepts des Hauses wird sie mit den Kindern nur englisch sprechen. (den)
Tag der offenen Tür am 31. Oktober von 13 bis 18 Uhr. Aufnahmegesuche und Auskünfte: Telefon (0 60 39) 46 94 52, E-Mail info@montessori-badvilbel.de, www.montessori-badvilbel.de im Internet.