Eisstockschießen ist noch nicht der große Renner in Hessen.Wer es jedoch schon mal auf der Eisbahn im Bad Vilbeler Kurpark ausprobiert hat, gibt gerne zu, dass der „glatte Spaß“ ganz besondere Reize hat.
Bad Vilbel. Blau spielt gegen Rot und ist sozusagen am Zug: „Da komme ich nah dran“, freut sich der nächste Eisstockschütze schon. „Nein schieß den Roten weg, dann haben wir gleich vier Punkt mehr“, ruft einer der Mitspieler leicht aufgeregt dazwischen. Die acht Herren vom Lauftreff aus Bonames sind am Montag voll bei der Sache. Trotz Winterzeit haben sie sich nach ihrer wöchentlichen Turnstunde auf die Fahrräder geschwungen und sind nach Bad Vilbel geradelt zum Eisstockschießen.
„Das ist mal etwas anderes“, gibt einer die mehrheitliche Meinung wider. Und in der Tat: Eisstockschießen ist mehr als einfach nur Kegeln oder Bowling auf Eis. Ein Stück „Mensch ärger‘ dich nicht“ ist auch dabei. Entscheidend ist nämlich der letzte Schuss – und dabei kann man noch den bis dahin am günstigsten platzierten gegnerischen Eisstock aus dem Rennen werfen und selbst die meisten Gewinnpunkte einheimsen. Zwei Mannschaften mit jeweils bis zu vier Mitspielern treten gegeneinander an. Ziel ist es seinen Eisstock so nah wie möglich an eine rund 15 Meter entfernt liegende „Daube“ (eine Gummischeibe) zu platzieren. Die Daube kann mit einem Eisstock ebenso wie andere bereits abgeschossene Eisstöcke verschoben werden, so dass sich auch dadurch eine völlig neue Situation für die Punktvergabe ergibt. Nachdem jeder Mitspieler einmal seinen Stock ins Spiel gebracht hat, werden die Punkte notiert und die erste Kehre oder der erste Durchgang ist beendet.
Dann kann es gleich weiter mit der nächsten Kehre gehen. Dabei wird die Reihenfolge gewechselt, damit auch jeder einmal als letzter Schütze an die Reihe kommt und zum alles entscheidenden Schlag ausholen kann. Kiebitzen und gute Ratschläge über Taktik und Technik geben, machen es auch für alle Mitspieler, die gerade nicht dran sind, sowie auch andere Zuschauer interessant. Mit einer Tasse Glühwein oder einem Glas Bier in der Hand gehen diese Tipps noch gefälliger über die Lippen.
Der Streifen zum Eisstockschießen auf der Bahn im Bad Vilbeler Kurpark ist abgeteilt von der Fläche, auf der Schlittschuh gelaufen wird. Und dieses Eisspaß-Feeling wird seit Eröffnung der Bahn vor drei Wochen ausgesprochen gut nachgefragt. Wer keine Schlittschuhe hat, kann sich an der gut sortierten Verleihstation gegen eine Gebühr von 4,50 Euro ein passendes Paar borgen.
Das sportliche Vergnügen im Kurpark mit jeder Menge Freizeitspaß auch außerhalb der 600 Quadratmeter großen Eisbahn kann täglich noch bis mindestens 5. Januar genossen werden – bei entsprechender Nachfrage auch eine Woche länger. Gefeiert werden kann in der urigen Almhütte neben der Eisbahn sowie auch an Ständen und offenen Feuerstellen davor.
So ist die Eisbahn mit ihrer gastronomischen Umgebung – wie das Beispiel der Bonameser Eisstockschützen zeigt – nicht nur bei Einheimischen zu einem „geselligen Treffpunkt für jedermann“ geworden, wie es sich Stadtmarketing-Vorsitzender Kurt Liebermeister bei der Eröffnung gewünscht hat.
Geöffnet ist die Eisbahn sowie der Betrieb rundherum jeweils täglich von 12 bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr, sonntags von 11 bis 21 Uhr. An den Feiertagen gelten folgende Sonderöffnungszeiten: An Heiligabend und Silvester jeweils von 11 bis 16 Uhr, an den Weihnachtsfeiertagen von 11 bis 22 Uhr und an Neujahr von 12 bis 22 Uhr.
Informationen im Internet unter www.eisspass-badvilbel.de. Dort kann man auch einen Termin fürs Eisstockschießen buchen. Anfragen und Reservierung sind auch telefonisch möglich unter (0178) 7202531.