Karben. Eine der beiden Klagen gegen den Bau der Nordumgehung ist nun endgültig vom Tisch. Das Berufsbildungswerk Südhessen (bbw) hat sich mit dem Land geeinigt. Nun wird es einen zusätzlichen Fußgängerübergang und etwas mehr Lärmschutz geben. Einen ergänzenden Planfeststellungsbeschluss will das Land in den kommenden Tagen veröffentlichen, sprich: die Baugenehmigung dafür. Sie sieht vor, dass an der Kreuzung vor dem bbw ein weiterer Fußgängerüberweg an der B 3 in Fahrtrichtung Kloppenheim entsteht, erklärt bbw-Sprecherin Elke Beeck. Außerdem soll die Lärmschutzwand entlang des bbw-Ge
ländes transparent werden. Um den Lärm weiter zu reduzieren, soll auf der direkt am Gelände vorbeiführenden Bundesstraße Tempo 50 gelten. Letzteres ist sogar schon realisiert: Vor einigen Tagen wurden die Tempo-60-Schilder durch die neuen Tafeln ausgetauscht.
Transparente Wand
Die Maßnahmen sind Ergebnis einer Mediation, die anlief, nachdem das bbw seine Klage für mehr Lärmschutz und mehr Sicherheit eingereicht hatte. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, weil wir durch die Transparenz der Schallschutzwand nun nicht von der Stadt abgeschnitten werden“, sagt bbw-Abteilungsleiter Torsten Denker. Diese Wand wird von der Einfahrt am Heroldsrain rund 100 Meter entlang der B 3 nach Norden reichen und bis zu fünf Meter hoch werden. „Wir wollen nicht, dass die Jugendlichen hinter einer Betonwand ausgegrenzt werden“, sagt Elke Beeck.
Die zusätzliche Fußgängerquerung über die B 3 soll es möglich machen, dass Passanten auch nach dem Bau der Nordumgehung auf kurzem Weg zum gegenüberliegenden Toom-Areal und in die Stadt und zum Bahnhof gelangen können. Weil die Nordumgehung auf Höhe der Toom-Zufahrt von der B 3 abzweigt, müssten sie sonst zwei stark frequentierte Straßen überqueren. Stattdessen wird eine Fußgängerampel über die dann künftig in diesem Bereich vierspurige B 3 führen. Nicht durchsetzen konnte sich das bbw mit der Forderung, die B 3 mit einer Fußgängerbrücke zu über- oder per Unterführung zu unterqueren. (den)