Seit dem Jahr 2006 bietet die Stadt Bad Vilbel in den Räumlichkeiten des Dortelweiler Kultur- und Sportforums einen Treffpunkt für Jugendliche an. Jetzt feierte das Efzet-Forum sein zehnjähriges Bestehen. Viele weitere Veranstaltungen, wie verschiedene Konzerte, begeistern die Jugendlichen seitdem, so dass das Angebot immer weiter ausgebaut werden konnte.
Bad Vilbel. Der Dortelweiler Platz ist an diesem Nachmittag belebt, Jugendliche gehen im Efzet-Forum ein und aus, davor wird unter Sonnenschirmen entspannt, Fußballtennis kann auch gespielt werden. Die Spielekonsole läuft heiß, die Techniker bereiten das abendliche Open-Air-Konzert vor.
Diplom-Sozialarbeiterin Brenda Krüger ist seit 2007 Mitarbeiterin im Efzet-Forum: „Damals waren hier eineinhalb Stellen vorgesehen, mittlerweile sind drei Hauptamtliche hier“, erinnert sie sich zurück. Hinzu kommen ein Bundesfreiwilligendienstler sowie Honorarkräfte. „Alles, was wir in den vergangenen Jahren angeboten haben, war auch so geplant. Trotzdem war ganz zu Anfang nicht klar, wie viel Bedarf eigentlich herrscht“, sagt sie. Die pädagogische Leiterin des Efzet-Forums, Katja Funk, erinnert sich an die frühen Anfänge: „Die Kinder der vielen jungen Familien in Dortelweil-West waren 2002 alle im Jugendalter. Ich hatte damals eine halbe Stelle für Dortelweil-Alt und eine halbe für West.“ Im alten Ortsteil habe sie einen kleinen Jugendclub geleitet. Im selben Jahr sollte ein neuer Jugendclub an die Regenbogenschule angebaut werden, doch habe es Proteste seitens der Anwohner gegeben.
Schließlich seien die Kegelbahn und das Restaurant im Kulturforum geschlossen worden, der Raum war also frei. Und es ist toll, was die Sozialarbeiter in den zehn Jahren geschaffen haben. Man mache fünf bis sechs Konzertabende mit lokalen Bands im Jahr, auch sehr erfolgreich sei die „Teenie-Disco“ gewesen, die über mehrere Jahre sehr gut gelaufen sei.
„Heute, zum zehnten Geburtstag, wollen wir alles mal zeigen, was wir so anbieten“, erklärt Brenda Krüger. Deshalb ist der Bad Vilbeler Künstler Sebastian Stehr außen mit einer Graffitiarbeit beschäftigt, während die Bühne für die Bands vorbereitet wird. „Ich denke, dass das Forum eine sehr wichtige Sache für den Stadtteil Dortelweil ist. Wir sind gut akzeptiert, Beschwerden gibt es eigentlich nie“, sagt die Sozialarbeiterin.
Langfristig gesehen könne man sogar sagen, dass Vermüllung und Schmierereien im Stadtgebiet deutlich abgenommen hätten. „Wir wirken da natürlich auf die Jugendlichen ein, was das angeht“, sagt sie. Man habe natürlich den Vorteil, eine moderne und schöne Einrichtung zu verwalten. In anderen Kommunen seien Jugendzentren eher in alten Gebäuden oder staubigen Kellern zu finden. „Die Jugendlichen wissen, was sie hier haben. Wir haben nie Probleme mit Vandalismus oder Schmierereien.“
Auch hat Brenda Krüger eine Idee, was das Erfolgsrezept für ein Jugendzentrum dieser Art ist: „Ich denke, dass Jugendarbeit sehr kurzlebig ist. Trends und Interessen der Jugendlichen wechseln ständig“, berichtet sie aus ihren Erfahrungen.
Die Nachfrage nach Angeboten sei weiterhin sehr hoch, ungefähr 30 Jugendliche seien regelmäßig im Efzet-Forum anzutreffen. Es gebe noch einen großen Teil an Ehemaligen, die, altersbedingt, dem Jugendzentrum entwachsen seien, aber dennoch zurück zu den Sozialarbeitern kämen, wenn sie Rat bräuchten: „Probleme in der Familie, auf der Arbeit oder auch Probleme mit Verschuldung sind dabei die Themen. Etwa: Wie komme ich aus den Handyverträgen wieder heraus? Damit kommen viele Ehemalige zu uns. Sie erinnern sich daran, dass wir immer gerne geholfen haben, und das zeigt uns, dass wir hier etwas richtig machen“, freut sich Brenda Krüger.
Besonders gut komme auch die Dirt-Bike-Bahn des Forums bei den Kindern und Jugendlichen an. „Es ist ein teures Hobby, BMX-Rad zu fahren, deshalb kann man sich bei uns alles kostenlos leihen. Von den Fahrrädern bis zur obligatorischen Schutzausrüstung“, sagt Krüger.
Katja Funk hat einen Wunsch, wie es in den nächsten zehn Jahren mit dem Efzet weitergehen sollte: „Ich würde mich sehr freuen, wenn die Jugendarbeit bei der Stadt Bad Vilbel weiterhin einen so hohen Stellenwert behält. Wir sind personell gut aufgestellt und haben tolle Räumlichkeiten, so darf es von mir aus gerne weitergehen“, erklärt die pädagogische Leiterin.