Die Serie der „Vilbeler Geschichten“ gedeiht und entwickelt sich zu einer „Vilbeler Bibliothek“. Nach dem ersten Bücherquartett wächst die Kollektion erneut, und gleich um weitere vier Bände voller Erinnerungen, Anekdoten, Gedichten und Geschichten, die das (Bad) Vilbeler Leben im Laufe der Jahrzehnte so geschrieben hat.
Bad Vilbel. Rechtzeitig vor Weihnachten kündigt Verleger und Herausgeber Peter Gschwilm die Neuerscheinungen an. Die neuen „Vilbeler Geschichten“ werden am Freitag, 28. November, im „Café Gute Laune“, Wiesengasse 2, um 15 Uhr vorgestellt.
Gerade mal zwei Jahre sind es her, da erschienen die ersten vier Bände der „Vilbeler Geschichten“. Damals waren es rund 30 „alte Vilbeler“, die im Rückblick ihre persönlichen Erlebnisse zu Papier gebracht hatten und berichtet haben, wie es früher einmal in Vilbel war. Mit den neuesten Texten steigt die Zahl der Erzähler auf über 60, die auf viele interessierte Leser hoffen.
Grundidee dieser Buchreihe ist es, die Erfahrungen und das Wissen der Hobbyautoren festzuhalten, für die Zeitgenossen, aber auch für künftige Generationen, sind sie doch im weitesten Sinne auch Abbild der Vilbeler Dorf- und Stadtgeschichte in Entwicklung. „Wir wollen diesen Schatz zwischen Buchdeckeln bewahren, damit er nicht verloren geht. Nichts soll vergessen werden, was uns heute interessiert“, hält Herausgeber Gschwilm fest. Die Erinnerungen seien es wert, „aufgehoben und von uns weitergetragen zu werden“. Sie geben nämlich „eindrucksvolle Einblicke in Jahre, die nur unsere ältesten Mitbürger selbst erlebt haben“. Das seien oft Jahre der Entbehrungen, der Kriege oder des Wiederaufbaus gewesen, „die das Leben in unserem Bad Vilbel bestimmt haben“.
„Nichts mehr ist so, wie es einmal war. Es war nicht besser oder schöner, aber vieles war anders“, hat Peter Gschwilm im Vorwort zu Band 2 vorausgeschickt. Mit den neuen Texten haben jüngere oder zugezogene Bürger jetzt die Möglichkeit, „sich ein vielseitiges Bild vom Geschehen im alten Vilbel vor ihrer Zeit zu machen.“
Vilbel war nach dem letzten Krieg ein beschauliches Städtchen mit nur rund 6000 Einwohnern und fast jeder kannte jeden. Aber dann begann eine schnelle Entwicklung. Auf dem Heilsberg wurde die größte Flüchtlingssiedlung von Deutschland gebaut. Die bis dahin selbständigen Gemeinden Dortelweil, Gronau und Massenheim kamen durch die Hessische Gebietsreform als Stadtteile zu Bad Vilbel. In kurzer Zeit wurde die 30.000-Einwohner-Marke erreicht und so wurde Bad Vilbel zu einer Stadt, die auch für das weitere Einzugsgebiet immer mehr Bedeutung erreichte. Es gibt also eine ganze Menge von den Leuten zu berichten, die diese Zeit miterlebt haben und diese Geschichten weitergeben können, erinnert Herausgeber Gschwilm und empfiehlt die Bücher als Geschenke für den weihnachtlichen Gabentisch, denn „wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft besser verstehen“.
Aber nicht nur das Dokumentarische steht im Fokus, sondern auch Emotionales. Bisweilen kann man bei der Lektüre auch richtig schmunzeln, denn nicht alles, was berichtet wird, ist auch so richtig ernsthaft gemeint. Immer wieder ist auch ein Augenzwinkern des Autors deutlich zu erkennen. Gedichte und Abbildungen lockern den Inhalt auf.
Einige der Autoren der ersten vier Bände der „Vilbeler Geschichten“ sind leider nicht mehr unter uns. Die Bürgermeister Günter Biwer und Erich Glück, der Lehrer Walter Heil und der „Vilbeler Bub“ Erich Jost sind leider inzwischen verstorben. Aber auch in den neuen Bänden sind noch einige bisher unveröffentlichte Beiträge von ihnen zu finden.
„Vilbeler Geschichten“, Jeder Band umfasst zirka 96 Seiten und kostet je 9,95 ., Druck+Verlag Bad Vilbel Gschwilm-Baur. Erhältlich in örtlichen Buchhandlungen, in einigen Apotheken und Geschäften.