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Eine turbulente Bahnreise

Im neuesten Stück der Theatergruppe »Der Spiegel« der SKG Okarben treffen Fußballfans auf eine Psychiatriepatientin, eine frustrierte Ehefrau und einen überkorrekten Polizisten. Foto: Christine Fauerbach
Im neuesten Stück der Theatergruppe »Der Spiegel« der SKG Okarben treffen Fußballfans auf eine Psychiatriepatientin, eine frustrierte Ehefrau und einen überkorrekten Polizisten. Foto: Christine Fauerbach

Karben. Bei der Theatergruppe »Der Spiegel« der SKG Okarben laufen die Proben für die Komödie »Es fährt kein Zug nach Irgendwo« von Winnie Abel. Regie beim 41. Stück des Ensembles führt Bernd Pliquett. Premiere ist am 26. Oktober.
Alle schauen auf die Uhr. Sie fragen sich: Wann kommt er nur? Eine Frage, die sich Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel häufig stellen. Genau das greift die Theatergruppe »Der Spiegel« der SKG Okarben in ihrem neuen Stück humorvoll auf. Das Ensemble präsentiert ab der vierten Oktoberwoche die Komödie »Es fährt kein Zug nach Irgendwo« von Winnie Abel. Das Stück ist mit Blick auf Verspätungen, unzuverlässige Verbindungen, Zugausfälle, defekte Toiletten und Klimaanlagen aktueller denn je.
In drei Akten nehmen Regisseur Bernd Pliquett und das Ensemble die Zuschauer mit in eine turbulente Geschichte. Sie beginnt als der ICE 6948 außerplanmäßig einen Halt im Nirgendwo einlegen muss. Schäden an den Oberleitungen verzögern die Ankunft der Regionalbahn auf unbestimmte Zeit. Fahrgäste und Zuschauer bleiben auf dem trostlosen Provinzbahnhof im Ort Einöd zurück. Kein Handyempfang, keine Taxis, keine Toiletten und keine Aussicht auf baldige Weiterfahrt.
Gestrandet im
Nirgendwo

Aus unterschiedlichen Gründen den ICE 6948 nutzten die gehetzte Businessfrau Victoria (Denise Pliquett) »mein Termin in Frankfurt fängt in zwei Stunden und 15 Minuten an«, Verschwörungstheoretikerin Hubertine (Nuska Fitzer), Motivationstrainerin Sieglinde Sieg (Martina Bergbauer) und die tollpatschige Kegelschwester Babsi (Annette Pliquett), die verfressene Keglerin Thea (Ulrike Groh), die versoffene Kegelschwester Larissa (Marie-Luise Bienstock) und die lästernde Keglerin Lara (Nailya Schnabel). Alle haben dringende Termine und wollen so schnell wie möglich wieder weg von diesem ungastlichen Ort.
Allein schon diese unterschiedlichen Charaktere garantieren bei ihrem ungewollten Treffen für ein aufreibende wie witzige Situationen auf der Bühne im Okarbener Bürgerhaus. Es kommt noch besser. Auf dem Bahnhof treffen mit den Gestrandeten Psychiatriepatientin Ilse (Claire Pentzel), die amerikanische Touristin Stacy (Sandra Holly), Landstreicher Reinhold (Stefan Schnabel), die frustrierte Ehefrau Christa (Gerti Weißflog) und ihr plumper Ehemann Klaus (Wolf Fitzner) zusammen. Angeheizt wird die aufgeladene Stimmung zusätzlich durch die Fußballfans Carl (Carl-Bennet Bienstock), Michael (Michael Neugebauer), Rolf (Rolf Bergbauer) und Nino (Nino Zörkler) sowie Psychopath Nicki (Niklas Steinbrecher).
Neben Lautsprecherdurchsagen (Karin und Andreas Czuba) sorgt der überkorrekte Polizist Konrad (Franjo Obermann) für Unruhe. Er informiert, die Gruppe, dass sich unter den Fahrgästen womöglich ein gesuchter Psychopath/in befindet.
Die Zuschauer werden als Mitreisende immer wieder amüsant und unkompliziert ins Spielgeschehen eingebunden. Begrüßt werden sie von Rolf Bergbauer, verabschiedet von Jutta Sprater. Das Backstage-Team bilden Sebastian Joost (Vorhang), die Techniker Oliver Pentzel, Sebastian Sprater, Rolf Bergbauer, Lars und Andreas Czuba. Den Bühnenaufbau stemmen Franjo Obermann, Wolfgang Abel, Carl-Bennett Bienstock, Bernd Pliquett und Frank Demmer. Als Souffleusen sind Claudia Magiera, Jutta Sprater und Nicole Zörkler im Einsatz. Für Fotos zeichnet Karl Pentzel, für Flyer und Plakate Katharina Sprater, für das Programmheft Karin Czuba (Layout) und Katharina Sprater (Grafiken) zuständig. Um das Catering kümmern sich Marie-Luise Bienstock und ihr Team. Sie alle sind im Einsatz, damit sich das Publikum amüsiert und wohlfühlt.
Bernd Pliquett, der seit 2007 Regie beim SKG-Theaterensemble führt, sagt: »Das Publikum wird von der ersten Szene an in die Handlung eingebunden und schließt im dritten Akt mit einer mysteriösen Person Bekanntschaft. Es ist ein spannendes Stück, dass die Realität von Bahnreisenden abbildet.« Von Christine Fauerbach