Bad Vilbel. Wenn Frauen schwimmen, sind sie normalerweise ziemlich lebendig. Nicht so die junge Dame, die im Weiher des Dortelweiler Golfclubs treibt. Sie ist nicht nur mausetot, sondern auch von Kopf bis Fuß mit silberner Farbe angemalt. Die arbeitslose Journalistin Juliane Bach findet die Leiche, begibt sich auf die Spur der Toten.
Das ist die Szenerie, mit der die Bad Vilbeler Autorin Uli Aechtner in ihrem druckfrischen Krimi aufwartet. „Frauenschwimmen“ ist Aechtners sechster Krimi, den sie diesmal mit der Autorin Belinda Vogt zusammen geschrieben hat. Er spielt in der Wetterau, im nicht existierenden Dörfchen Wuchersheim, und es geht (natürlich) um Mord, eine spannende Tätersuche und um einen dubiosen Nachbarn, der das Herz der Protagonistin gewinnt.
Uli Aechtner lebt mit ihrer Familie in Dortelweil. „Ich wohne hier und finde es schön. Deshalb spielt die Geschichte auch in dieser Gegend“, sagt sie. Autobiografisch sei das Buch nicht und auch Belinda Vogts Freunde und Bekannte haben keine Vorlage für die Charaktere gebildet. Aechtner und Vogt verbindet eine Art Seelenverwandschaft. Da Vogt in Wiesbaden lebt, sei der Krimi überwiegend per E-Mail entstanden. „Wir haben den Text hin und her geschickt und jede konnte in Fettschrift Veränderungen einbringen“, sagt Aechtner.
Zwei Jahre haben die beiden Autorinnen, die sich immer wieder auch persönlich trafen, die Handlungsstränge verknüpft, bis das Buch druckreif war. „Wenn die Chemie stimmt, macht es sehr viel Spaß, zu zweit einen Plot zu entwickeln.“ Schreiben sei keine Eingebung, sondern das Resultat disziplinierter Arbeit. „Sitzfleisch“ heiße das Zauberwort.
Uli Aechtner wurde 1952 in Bonn geboren und lebt seit 1992 vor den Toren Frankfurts. Sie hat Germanistik, Philosophie und Kunstwissenschaften studiert und war viele Jahre als Journalistin in Frankreich tätig. Belinda Vogt ist Jahrgang 1955, als Redakteurin und Drehbuchschreiberin tätig.
Wieso ausgerechnet Krimis? „Jeder Kriminalroman hat eine vorgegebene Struktur“, erläutert Aechtner. Da gebe es ein Verbrechen, einen Ermittler und Verdächtige. „Einen Krimi zu entwerfen, hat immer mit Puzzeln, Rätseln und Logik zu tun“, sagt Uli Aechtner. Das habe sie schon als Kind gerne gemacht.
Auf jeden Fall sollten Krimis spannend geschrieben sein. Blutrünstige oder gar brutale Szenen gibt es bei Uli Aechtner nicht. Es müsse schon „ein anständiges Verbrechen“ in ihren Büchern enthalten sein, aber „ich bin ein ganz friedvoller Mensch“. Das neue Buch „Frauenschwimmen“ ist leicht und locker geschrieben, sehr humorvoll und so richtig spannend, wie der Krimileser es sich wünscht. Die lokale Nähe der Handlung macht es für die Leser in der Wetterau besonders interessant.
Uli Aechtner / Belinda Vogt: Frauenschwimmen , Verlag Emons, H J , Einband: Paperback, 220 Seiten, 9,90 Euro. ISBN-Bestell
nummer 978-3-89705-635-0 .