Bad Vilbel. Geradezu symbolträchtig präsentiert sich das Gebäude der Allianz Dresdner Bauspar AG (ADB) am Dortelweiler Sonnenplatz 1: Wegen Bauarbeiten ist die Fassade eingerüstet. Schön machen für die neuen Chefs aus dem Hause der Commerzbank? Denn die Übernahme der Dresdner Bank betrifft auch deren hundertprozentige Tochterfirma, die ADB.
Gelassen, abwartend und eher hoffnungsfroh – so lässt sich die Stimmung schildern, die gestern nach der Übernahme-Nachricht herrschte. Die ADB entstand 2001, als die Allianz die Dresdner Bank schluckte; ihre Wurzeln liegen jedoch bereits in den 1970er Jahren. Die ADB beschäftigt 350 Mitarbeiter, davon 310 am Hauptsitz in Dortelweil-West.
„Die Allianz Dresdner Bauspar AG geht als Tochtergesellschaft in die neue Bank über“, teilte ADG-Vorstandssprecher Peter Haueisen schriftlich aus dem Urlaub seinen Mitarbeitern mit. Die gehen davon aus, dass ihre Arbeitsplätze sicher sind. Und begründen es damit, dass die Commerzbank kein eigenes Bauspargeschäft betreibt.
„Mehr Infos bekamen wir aber bislang auch nicht – weder von der Commerzbank noch von der Dresdner“, sagte eine Mitarbeiterin, die wie alle anderen Befragten anonym bleiben wollte. „Für uns wird sich wohl erstmal nichts ändern“, glaubt eine Kollegin. Hoffnungsvoll betont ein ADG-Manager: „Vielleicht kommt jetzt endlich wieder mehr Ruhe bei uns rein und es wird nicht mehr wie unter der Allianz jede Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben . . .“
Wie es mit ihnen weitergeht, wissen auch noch nicht die acht Mitarbeiter der Bad Vilbeler Dresdner-Bank-Filiale und die sechs von der Commerzbank. Beide Geldinstitute befinden sich in der Frankfurter Straße – 1,4 Kilometer voneinander entfernt. Optimistisch stimmt alle, dass beide Außenstellen erhalten bleiben sollen.
Bei der Dresdner Bank will sich niemand zur Übernahme äußern. Filialleiter Dieter Plößer verweist an die Frankfurter Zentrale. „Wir haben bislang keine konkreten Informationen aus der Zentrale“, sagt der Commerzbank-Filialleiter Peter Neff. „Bis zum Jahresende werden wir mit der Dresdner noch in Konkurrenz liegen, dann sehen wir weiter . . .“ Er hofft, dass alle seine Mitarbeiter „mit Begeisterung“ mitmachen – „und auch die der Dresdner Bank“. (zlp)