Karben. Zehn Jahre und zwei Tage nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte ist der KSV Klein-Karben aus der Fußball-Hessenliga abgestiegen. Dem Meister der Saison 1999/2000 half auch ein 2:0 (1:0) gegen den SC Waldgirmes nicht mehr.
Die 90. Minute des letzten Saisonspiels war auf dem Klein-Karbener Günter-Reutzel-Sportfeld schon angebrochen, da blickte Innenverteidiger Sven Kunisch fragend zur Trainerbank. Die Zeichen, die er von dort bekam, waren eindeutig. Außerhalb des Platzes wusste längst jeder, den es interessierte, dass die Konkurrenten aus Vellmar und Schwalmstadt ihre Spiele gewonnen hatten und für die Wetterauer damit uneinholbar waren. Der KSV Klein-Karben war abgestiegen.
Noch zur Pause hatte es ausgesehen, als könnten die Gastgeber eine verkorkste Saison gerade noch retten. Da führte die schon abgestiegene TSG Wörsdorf gegen Vellmar mit 2:1 und auch Klein-Karben hatte seinen Teil erledigt und gegen den uninspirierten Vizemeister ein 1:0 vorgelegt. Salih Yasaroglu hatte eine der vielen Chancen der Gastgeber genutzt – nach einer Flanke von Christopher Wilz traf er aus 14 Metern in den Winkel (34.). Etwas später hätte sich Yasaroglu bei Wilz revanchieren können, schoss aber eigensinnig aus spitzem Winkel vorbei.
Nach der Pause behielt Klein-Karben zwar die Kontrolle, weil Yasaroglu (50./60.), Andreas Baufeldt, Pascal Bretschneider (beide 55.) und Aljusevic (61.) weitere Gelegenheiten ungenutzt ließen, geriet der Erfolg aber sogar noch in Gefahr. Weineckers Schuss aus zwölf Metern wurde von Bretschneider jedoch abgeblockt (67.), und ein indirekter Freistoß von Raffael Szymanski aus zehn Metern landete in der Mauer. Der anschließende Konter brachte dann die Entscheidung: Baufeldts scharfe Hereingabe schob Yasaroglu zum 2:0 ein (69.).
Das Spiel lief noch, da wurde in Klein-Karben bereits Abschied genommen. Trainer Thomas Dechant wechselte Ersatztorhüter Alexander Jörg für Robert Cue ein, den es zum Nachbarn und künftigen Ligakonkurrenten FV Bad Vilbel zieht. Jörg wird sich dem Kreisoberligisten SV Gronau anschließen. Kurz zuvor war schon Aljusevic vom Feld gegangen, der nächste Saison für Waldgirmes spielt.
„Es werden etliche Spieler weggehen, so dass wir jetzt wieder eine neue Mannschaft aufbauen und sehen müssen, dass wir in der Verbandsliga nicht in Schwierigkeiten kommen“, sagte der Sportliche Leiter Peter Rübenach. Der Klein-Karbener „Macher“, der auch in dieser Saison wieder für einige Wochen als Interims-Trainer gewirkt hatte, wird dem Verein erhalten bleiben. Wer Trainer werde, stehe noch nicht fest, erklärte er. (rst)