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Eine Ära ging zu Ende

Der neue Vorstand (von links): Gerlinde Dickert, Jürgen Wiegand, Andreas Reiland, Gabriele Gunia, Dirk Stark, Astrid Kroll, Iris Stockbauer, Anke Moser, Christa Gobst und Lothar Gobst. Es fehlt Isolde Paul. Foto: Privat
Der neue Vorstand (von links): Gerlinde Dickert, Jürgen Wiegand, Andreas Reiland, Gabriele Gunia, Dirk Stark, Astrid Kroll, Iris Stockbauer, Anke Moser, Christa Gobst und Lothar Gobst. Es fehlt Isolde Paul. Foto: Privat

Bad Vilbel. Die Stimmung im Haus der Begegnung unter den 44 anwesenden Vereinsmitgliedern war emotional, als Vorsitzender Jürgen Wiegand das Ehepaar Lotz aus dem Vorstand des Vereins für soziales Engagement und Nachbarschaftshilfe verabschiedete.
In seiner Laudatio ging er auf ihre Verdienste ein. Hannelore Lotz war vor 24 Jahren von der ersten Stunde der Vereinsgründung an mit dabei. Sie hat die Geschicke der Nachbarschaftshilfe als stellvertretende Vorsitzende begleitet. Besonders am Herzen liegt Hannelore Lotz die Hospizarbeit, bei der sie sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand noch mit einbringen möchte. Ihr zur Seite stand immer ihr Ehemann Alfons Lotz, ohne dessen Hilfe viele Vorhaben nicht hätten umgesetzt werden können. Der Finanzexperte begleitete 22 Jahre lang das Amt des Kassierers und in den vergangenen zwei Jahren als Beisitzer. Alfons Lotz sei es zu verdanken, dass der Verein finanziell solide aufgestellt ist. Anderen Menschen zu helfen, stand für das Ehepaar Lotz im Ehrenamt immer an erster Stelle. »Dafür gebührt ihnen unser aller Respekt und Dank«, sagte Jürgen Wiegand. Hannelore Lotz bedankte sich – auch im Namen ihres Mannes – bei den Mitgliedern und dem Büro-Team für das ihr entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
Neben dem Ehepaar Lotz wurde auch Dieter Richardt, verabschiedet. »Durch sein technisches Geschick, seine Disziplin und Gradlinigkeit war Dieter Richardt unseren Mitgliedern und dem Vorstand oftmals eine große Hilfe«, sagte Jürgen Wiegand. Sein Herzblut galt aber der von ihm gemeinsam mit seiner Tochter und Joachim Prassel (VdK) gegründeten Privat-Initiative »Vil-bella Vita«, im Volksmund auch Seniorenmesse genannt.
In den Vorstand wurden einstimmig gewählt: Jürgen Wiegand (Vorsitzender), Gerlinde Dickert (stellvertretende Vorsitzende), Anke Moser (Schriftführerin), Dirk Stark (Kassierer) sowie die sieben Beisitzer Christa Gobst, Lothar Gobst, Gabriele Gunia, Astrid Kroll, Isolde Paul, Andreas Reiland und Iris Stockbauer. Der neue Vorstand freut sich auf die vor ihm liegenden Aufgaben und Herausforderungen, wie beispielsweise das 25-jährige Vereinsjubiläum im Hessentagsjahr 2025.
Weitere Helfer:innen sind willkommen
In den Tätigkeitsberichten wurde deutlich, wie umfangreich die Palette der angebotenen Hilfsdienste des Vereins ist. Sie reichen von Besuchs- und Begleitdiensten über Kinderbetreuung bis hin zur Haustierbetreuung, Einkaufshilfen, Smartphone- und Tablet-Sprechstunden. Im vergangenen Jahr wurden 522 Aufträge ausgeführt und von den ehrenamtlichen Mitgliedern 4166 Einsätze geleistet. Zum 31. Dezember 2023 zählte der Verein 1312 Mitglieder, davon 471 Aktive. »Das ist nicht selbstverständlich«, sagte Wiegand. Er wies darauf hin, dass die Nachbarschaftshilfe, genauso wie andere Vereine auch, ein »Nachwuchsproblem« hat. Ohne aktive Helferinnen und Helfer könne der Verein nicht existieren.
Bei der Tafel Bad Vilbel hat sich die Situation durch hohes Kundenaufkommen und die allgemeine Weltsituation auch im vergangenen Jahr nicht verbessert. Gut angenommen werden die Pflegesprechstunde, die Infostunden zu den Themen Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, die Stammtische sowie die angebotenen Rikscha-Ausflüge. Auch die Hospizgruppe habe sich »verjüngt«.
Der Kassenbericht für 2023 bilanziert, dass er Verein trotz gestiegener Kosten über eine stabile finanzielle Grundlage verfüge. Zwei Satzungsänderungen wurden einstimmig verabschiedet. Wie jedes Jahr war auch diesmal wieder die Ehrung der Punktesieger durch Jürgen Wiegand ein Höhepunkt. Siegerin mit 3587 Punkten ist eine Tafelmitarbeiterin, die außerdem noch regelmäßig Besuchs- und Begleitdienste absolviert. (zlp)