Bad Vilbel. „Ihr seid ganz normale Menschen, die bereit sind, etwas für ihr Menschsein zu tun“, sagte Pfarrer Werner Krieg den Feuerwehrleuten. Die kennt er „von vielen menschlichen Begegnungen“. Er erzählte eine Schmunzelgeschichte von einem Pfarrer, der in höchster Not im Vertrauen auf die rettende Vorsehung Gottes drei Mal die Hilfe der Feuerwehr abgelehnt hatte. Als er seinem Schöpfer gegenüber trat, beschwerte er sich: „Wo war deine Hilfe?“ Antwort: „Ich hab dir drei Mal die Feuerwehr geschickt.“ Kriegs Botschaft kam über Konfessions- und Glaubensschranken hinweg an: „In allem, was ihr tut, steckt ein gutes Stück Gotteswerk.“
Feuerwehr-Vereinsvorsitzender Ralf Laupus und Wehrführer Thorsten Hering erinnerten daran, dass Bundestagsabgeordnete Lucia Puttrich (CDU) auf die Frage, welche Menschen sie am meisten beeindrucken, die „Feuerwehrleute“ genannt habe. „Aus ganzem Herzen“, versicherte die frühere Bürgermeisterin von Nidda, die von den 18 dortigen Feuerwehren „weiß, was es heißt, nach Feierabend zu löschen, gegen Unwetter anzukämpfen, Leben nach Verkehrsunfällen zu retten und Menschen zu trösten, die alles verloren haben“. Die motivierten und hoch qualifizierten Massenheimer könnten stolz darauf sein, dank hervorragender Kinder- und Jugendarbeit keine Nachwuchssorgen zu haben.
Indem Massenheim lange vor der gesetzlichen Verankerung bereits 2000 eine Kids-Feuerwehr gegründet habe, sei der Ort „Vorreiter für das Land Hessen“ gewesen, unterstrich Laupus. Daraufhin wurden Kinderfeuerwehrbetreuer Martin Miosga und Jugendwart Klaus Splittdorf mit brausendem Applaus gefeiert.
Die Mischung aus Idealismus und Verantwortungsgefühl, gepaart mit Freude an Technik, am Lernen und an der Gemeinschaft treibe Feuerwehrleute an, jederzeit zu helfen und sich in Gefahr zu bringen, sagte Landrat Joachim Arnold (SPD).
Schirmherr und Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) dankte auch „den Angehörigen, ohne deren Verständnis und Unterstützung eine so große Einsatzbereitschaft kaum möglich“ wäre. Er freue sich, dass die Stadt die Feuerwehr Massenheim mit modernen Fahrzeugen ausstatten und 2003 ein Gerätehaus mit ansprechenden Gemeinschaftsräumen errichten konnte.
Ortsvorsteher Jochen Schulz betonte den Aspekt der Einbindung Jugendlicher in die Gesellschaft. Denn gerade der Feuerwehrverein sei eine tragende Säule des Ortslebens. Kreisbrandmeister Otfried Hartmann stellte fest, viele Unternehmen würden sich freuen, wenn sie eine Erfolgsquote von 99 Prozent erreichen, wie dies bei der Feuerwehr der Fall sei.