Bad Vilbel. Der Gewerbering hatte die Frankfurter Straße der Jahreszeit gemäß geschmückt: Strohballen, Kürbisse und Herbstblumen wiesen auf das Ende der Ernte und die sich auf den Winterschlaf vorbereitende Natur hin. Die vielen Autos der Gäste sorgten jedoch auch für Unmut und böse Blicke. Passanten äußerten sich verärgert darüber, dass die Stadt für diesen Tag die Frankfurter Straße nicht für den Verkehr gesperrt hatte.
Aufgrund der vielen Baustellen und den damit verbundenen Engstellen waren Fußgänger und Autofahrer auf gegenseitige Rücksicht angewiesen. Das gelang nicht immer zufriedenstellend, zumal fast jedes zweite Geschäft auch vor der Ladentür mit Auslagen und Aktionen für seine Branche warb und so die Fußgänger öfter als an normalen Einkaufstagen auch auf die Fahrbahn ausweichen mussten.
Sich in den Geschäften die aktuellen Sortimente der Herbst- und Winterkollektionen anschauen und einkaufen war für die meisten Passanten die eine Seite des Sonntagsausfluges, in gemütlicher Runde bei frisch gepresstem Apfelsaft, Rauscher oder kühlem Bier, bei Zwiebelkuchen oder Handkäs den Tag zu genießen, die andere, nicht weniger angenehme Seite.
Dies war unter anderem auch auf dem Hof der Stadtschule möglich, wo der Förderverein der Stadtschule Kaffee und Kuchen verkaufte, um den finanziellen Spielraum für Sanierungsarbeiten zu erweitern. Mit einem erfrischenden Secco oder einem hochprozentigen Obstbrand aus Früchten der heimischen Streuobstwiesen stärkten sich Besucher am Stand der Keltermeister „Pfeiffer und Lazar“.
Wer nicht nur im Stehen eine Rast einlegen wollte, fand in den Cafés und Gaststätten, die auch im Freien Tische und Stühle aufgestellt hatten, vielfach Gelegenheit, den sonnigen Tag zu genießen.
Immer gut Betrieb war auch in der mit nur einem Dutzend Schritte von der Einkaufsstraße her zu erreichenden Straußwirtschaft in der Hasengasse. Auf dem Hof der Stadtschule zog eine Auto-Schau die Aufmerksamkeit der Herbstfestbesucher auf sich und der Imkerverein informierte über seine Arbeit.
Ganz in bayrischem Blau-Weiß präsentierte sich am Sonntag in Dortelweil das Möbelhaus Porta. Oktoberfest-Gaudi lautete das Motto des bunten Unterhaltungsprogramms. Ein DJ sorgte nicht nur für entsprechende Musik, sondern moderierte auch das Wettsägen und Wettnageln. Zum Sonderpreis waren Weißwürste, Brezel und Fassbier im Angebot. Wer in Trachtenkleidung erschien, wurde mit einer kleinen Überraschung geehrt und die Sängerin Lena Marie Engel war live zu erleben.
Vor dem Möbelhaus konnten sich die Besucher bei Bauer Laupus kostengünstig mit Kartoffeln eindecken, und eine mobile Café-Bar bot stärkende Getränke an.
Auf dem Dortelweiler Platz – gegenüber von Porta – gab es für zehn Euro Obst und Gemüse satt. Auf der Ladefläche des großen Edeka-Trucks packten Marktschreier Kohlrabi, Salatgurken, Bananen und andere Früchte in einen Bastkorb und brachten sie im Dauereinsatz unter das Volk. Unterbrochen wurden die Verkaufszeiten durch Musikeinlagen des Marktschreierteams, bei denen das Publikum kräftig mitsang und dafür wie im Karneval mit Kamellen und anderen kleinen Geschenken belohnt wurde. Organisiert hatte diesen ganzen Trubel, inklusive Bullriding, die Werbegemeinschaft der Brunnen-Center-Geschäfte. Und im Center konnten die Besucher in größerer Ruhe sich umschauen, beraten lassen und kaufen. (hir)
Das Herbstfest war für dieses Jahr der letzte verkaufsoffene Sonntag in Bad Vilbel. Jedoch haben die Geschäftsleute weitere Sonderaktionen für die Adventszeit angekündigt.