Bad Vilbel. Walter Hess und Ernst Trinder sind die Träger des Naturschutzpreises 2007. Bis sie am Sonntag beim 26. Naturschutztag auf die Bühne gerufen wurden, wussten sie nicht, dass ihnen diese Ehre zuteil werden sollte. Denn „beide sind so bescheiden in ihrem vorbildlichen Engagement für den Umweltgedanken, dass sie sonst gar nicht zu dieser Veranstaltung gekommen wären“, erklärte Hans Tuengerthal, der den Festvortrag gehalten hatte.
As Naturschutzfonds-Repräsentant Ulrich Bommersheim den Preis unter dem brausenden Applaus von etwa 100 Gästen vergab, waren die Ausgezeichneten sichtlich bewegt.
Zum ersten Mal wurden eigene Mitglieder als Preisträger vorgeschlagen, „weil sie unseren Dank verdienen“. Seit mehr als einer Generation arbeiten Hess und Trinder ehrenamtlich und setzen sich „trotz manchen Unverständnisses, das ihr Tun bisweilen im sozialen Umfeld bewirkt hat“, für die heimische Natur ein. Trotz ihres gehobenen Alters ließen sie sich auch von anstrengenden Arbeiten nicht abhalten. Beide seien Väter von vier Söhnen und einer Tochter. Sie hätten es verstanden, auch bei ihren Kindern „die Liebe zur Natur zu wecken und die Verantwortung vor der Schöpfung zu stärken“.
Stets habe der gelernte Drogist Hess versucht, Politiker aufzurütteln, wenn es um die Ausweisung von Bauland, um großflächige Straßenbauprojekte oder die Renaturierung der Nidda ging. Schon früh sei er einer der engagiertesten Glassammler gewesen und habe dazu mit dem Lastwagen seines Bruders die Haushalte in den Stadtteilen abgeklappert. 1976 gründete er den Naturschutzfonds mit, erwies sich als einer der kreativsten Spendensammler. Bis heute arbeitet er im Agenda-Initiativkreises Ökologie mit.
Als „Mann für den Wald“ ist der promovierte Biologe, Geograph und Chemiker Ernst Trinder Generationen von Vilbelern und seinen Schülern von der Frankfurter Musterschule bekannt. Er entdeckte seltene Orchideen im Vilbeler Wald und markierte in Absprache mit dem Revierförster die Standorte wertvoller Pflanzen, um sie bei Waldarbeiten zu schützen, beigeisterte zahlreiche Schüler und Erwachsene durch seine Wald-Führungen. Als sachkundiger Bürger und Mitglied in der Kommission für Umweltschutz, Landwirtschaft und Forsten arbeitet er am Neuentwurf des Waldlehrpfades mit.