Bad Vilbel. Das in Bad Vilbel geplante „Haus der Begegnung“ gewinnt Konturen. Es soll bereits im Herbst 2009 eröffnet werden. Solch positive Nachrichten verbreiteten der Vorsitzende des Trägervereins, Ehrenbürgermeister Günther Biwer, und dessen Vize Günter Hinkel in einer Mitgliederversammlung des Vereins. Dabei präsentierten sie Pläne, die, so Hinkel, „so gut wie endgültig“ seien. Sie räumten jedoch ein, es seien noch Fragen zur Finanzierung zu klären, besonders des laufenden Unterhalts.
CDU-Stadtrat Rüdiger Wiechers versicherte, die Stadt stehe uneingeschränkt hinter dem Vorhaben. Als zentrales Ziel nannte Biwer den „Dialog der Generationen“, der die Stärken der einstigen „Großfamilie in die Gesellschaft übertragen“ solle.
Das „Haus der Begegnung“ soll auf der ersten Etage des Marktplatzzentrums gegenüber dem Netzwerk Körper mit Blick auf die Nidda und den Platz vor der Volksbank entstehen. Auf 370 Quadratmeter werden vier Büros für Bürgeraktive, Nachbarschaftshilfe, Koordinator und Seniorengruppierungen, zwei Gruppenräume für 15 bis 25 Personen und ein 100 Quadratmeter großes Café mit Bar, das dreimal in der Woche geöffnet sein soll, untergebracht. Eine 20 Quadratmeter große Küche, Neben-, Abstell-, Putz- und Technikräume mit Lager, Garderobe und WC-Anlagen ergänzen den Raumbedarf. Ein Flachdach vorm Sportstudio dürfe zum gemeinsamen Dachgarten umgestaltet werden. Es bestehe eine Option auf Tiefgaragenplätze und einen Lagerraum im Keller. Zudem habe der Vermieter ein Vorrecht zur Anmietung weiterer frei werdender Flächen zugesagt.
„Sowohl beim Einzelraumkonzept als auch der Größe, die wir mit 350 bis 400 Quadratmeter angepeilt haben, haben wir eine Punktlandung hingelegt“, so Hinkel. Als Hassia-Geschäftsführer freut er sich, dass das Vorhaben auf dem ehemaligen, 1972 zu eng gewordenen und deshalb verkauften Firmengelände realisiert wird. Ursprünglich sei das alte Wohnhaus als „Haus der Begegnung“ vorgesehen gewesen, doch die Umbauarbeiten hätten sich als zu aufwändig, das erzielbare Ergebnis als zu kleinräumig und unübersichtlich auf drei Etagen verteilt erwiesen. Deshalb entstehe nun in optimaler Lage mit idealen Räumen weniger ein „Haus“ als eine „Stätte der Begegnung“.
Sie soll transparent und offen, mit viel Glas, gestaltet werden. Die Ausstattung soll laut Hinkel „schön, praktisch und nützlich“ sein sowie EDV- und Internetanschlüsse umfassen. Weil Baukosten von 300 000 Euro ermittelt wurden, sei der Mietvertrag auf zehn Jahre mit der Option für den Verein abgeschlossen worden, viermal um fünf Jahre zu verlängern. Vorausgesetzt das Parlament stimmt am kommenden Dienstag (28. Oktober, 18 Uhr, Forum Dortelweil) zu, tragen Stadt und Verein diese Kosten je zur Hälfte. Ohne Spenden werde der Träger das nicht finanzieren können. Biwer: „Wir hegen wegen der Baukosten keine Befürchtungen“. „Problematischer“ sehe es mit den laufenden Kosten vom 1. September 2009 an aus. Zwar sei vorgesehen, dass die Stadt auch die Miete und die Hälfte der Umlagen trage, aber dennoch blieben jährlich 30 000 bis 40 000 Euro am Verein hängen. Man hoffe deshalb auf Dauerspender sowie spendable neue Mitglieder.