Karben. Besonders groß war das Interesse offenbar nicht: Gerade mal rund 120 Sitzplätze waren bei der Bürgerversammlung zur 50-Jahr-Feier der 23 000-Einwohnerstadt Karben besetzt. Den Gästen wurde das Konzept der Feierlichkeiten präsentiert.
Wer am Donnerstagabend einen freien Parkplatz vor dem Bürgerzentrum ansteuern wollte, hatte wenig Mühe. Dort, wo sonst bei größeren Ereignissen herumgekurvt und wieder weggefahren werden muss, war sofort ein freies Plätzchen zu bekommen. Auch drinnen im großen Saal sah es nicht gerade nach einem Ansturm aus. Viele Stühle blieben leer. Schätzungsweise 120 Plätze waren an den Tischen besetzt. Zahlreiche Mandatsträger aus Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeiräten waren gekommen, auch die meisten Magistratsmitglieder wurden gesichtet. Zudem bestand ein Gutteil des Publikums aus Vereinsvertretern, die bei der 50-Jahr-Feier mitwirken wollen.
Im Mittelpunkt der Bürgerversammlung stand eine Präsentation über die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Stadt. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) begann seinen Vortrag launig, in dem er meinte, auch Petterweiler und Roggauer dürften mitfeiern. »Das ist ja ein gemeinsames Jubiläum.« Hintergrund dieser Aussage: Die beiden heutigen Stadtteile Burg-Gräfenrode und Petterweil waren ein Jahr später zur Stadt Karben gekommen.
Festschrift in Arbeit
Dann gleich eine erste Enttäuschung: Für die Festbroschüre, die mit einer Auflage von 12 000 Exemplaren Anfang kommenden Jahres an alle Karbener Haushalte verteilt werden soll, hatten erst sieben Vereine etwas eingereicht. »Wir haben im Vorfeld über 100 Vereine angeschrieben, denn sie können sich in der Broschüre präsentieren.« Noch bis Mitte November haben sie Zeit, ihre eine DIN-A4-Seite bei Peter Mayer einzureichen.
Gefeiert wird das ganze Jahr hindurch mit Ausnahme der Zeit, in der im benachbarten Bad Vilbel der Hessentag stattfindet. Zwischen 5. und 14. Juni 2020 wird es in Karben also keine Veranstaltungen zum Stadtjubiläum geben. Ansonsten werden sie über das ganze Jahr verteilt. Los geht es schon am 18. Januar, wenn das Neujahrskonzert im Bürgerzentrum unter dem Motto steht »Ein Hoch auf 50 Jahre Karben«. Sechs Tage später findet der Festkommers statt, »der muss einfach sein, der gehört dazu«, so das Stadtoberhaupt.
Weitere Veranstaltungen, zum Teil gemeinsam mit anderen Vereinen, schließen sich an, etwa das Konzert von Konstantin Wecker, es gibt eine Werbewoche für die Chormusik und eine Italienische Nacht auf der Bühne hinter dem Bürgerzentrum. Weiter erfuhren die Zuhörer, dass es am letzten August-Wochenende eine Festmeile geben wird. »Die Hauptstraße wird zwischen Rathaus und City-Kreisel gesperrt«, kündigte der Bürgermeister an. Wie Koordinator Oliver Becker ankündigte, werde es zwei Bühnen geben, eine hinter dem Bürgerzentrum und eine auf der Kreuzung Bahnhofstraße/Rathausplatz.
Busshuttle zum Fest
»Die Hauptstraße wird von Freitagvormittag bis Montagabend für den Verkehr gesperrt, wir leiten die Autos durch das Gewerbegebiet um«, so Rahn. Außerdem werde es, wie bei den Karbener Weihnachtsmärkten, einen Busverkehr aus den Stadtteilen zur Festmeile geben. Auf die Frage einer Zuschauerin, warum denn die Neue Mitte außen vor bleibe, antwortete der Bürgermeister, »wir wollten die Festmeile kompakter haben«. Es sei nicht sinnvoll, die Festmeile zu verlängern, dann aber Lücken dazwischen zu haben.
Wichtig auch: Die Festmeile werden verschiedene Veranstalter mit Beiträgen und Ständen bestücken, etwa auch Vereine und Organisationen aus Karben, die Stadt, aber auch einige externe. So wird es für die Jugendlichen eine Art BMX-Bahn geben. »Wir wollen bei diesem Fest allen Altersgruppen etwas bieten«, betonte Rahn. Die Schlussveranstaltung soll dann am 21. November stattfinden. Oliver Becker, den die Stadt als externen Organisator engagiert hat, betonte: »Es sollen viele Menschen kommen, die das Fest genießen.« In der Fragerunde wurden etliche Detailfragen gestellt, aber auch Anregungen geäußert, etwa nach Heißluftballonflügen, nach dem Aufritt eines Shanty-Chores und mehr.
Übrigens zu den Gesamtkosten des ereignisreichen Jahres wollte Rahn nichts sagen. Aber alleine für das Festwochenende werden 50 000 Euro nicht reichen, denn 20 000 Euro werde alleine die Bühne mitsamt Technik kosten. Und die Gagen namhafter Künstler seien horrend: »Da werden schon mal 5000 Euro für eine halbe Stunde Auftritt aufgerufen.«