Bad Vilbel. Wer am Bahnsteig am Vilbeler Bahnhof steht und in Richtung B 3 blickt, der kann sie gar nicht verfehlen: die »Stadtgärten«. Das neue Viertel wächst, doch so manchem Neu-Vilbeler fehlt der Anschluss. Deshalb hat sich der Ortsbeirat Kernstadt etwas einfallen lassen: Am Samstag, 9. Juli, soll im neuen Viertel gefeiert werden.
Alle waren sich einig
Stadtteile kennt Astrid Benninghaus genug. »Ich glaube, ich habe alle durch außer Gronau und Massenheim«, sagt sie und lacht. Seit 1994 wohnt sie in der Quellenstadt. »Ich liebe es hier.« Mittlerweile ist sie in der Kernstadt zu Hause. In der Zeitung hatte Astrid Benninghaus kürzlich einen Aufruf gelesen. Gesucht wurden helfende Hände für ein Fest in den »Stadtgärten«. Stadtgärten? »Wo soll das denn sein?», fragt sie sich. Ihr war sofort klar: »Ich helfe mit.«
Gefolgt ist sie einem Aufruf des Ortsbeirates Kernstadt. Dieser hat interfraktionell die Idee entwickelt, ein Fest in den »Stadtgärten« auszutragen. Deliah Eckhardt (CDU) erklärt: »Wir sind darauf gekommen, weil bei Facebook eine Diskussion lief. Es ging darum, dass manche Vilbeler scheinbar nicht richtig warm mit dem neuen Wohnviertel werden.« Das soll sich jetzt ändern. Am Samstag, 9. Juli, steigt das »Sommerfest in den neuen Stadtgärten«.
Ortsvorsteher Kurt Liebermeister sagt: »Das Ganze steht wie der Hessentag unter dem Motto ›Bad Vilbel wächst zusammen‹.« Dafür hat sich der Ortsbeirat nicht nur Anwohner, sondern auch Vereine und Gastronomen aus der Quellenstadt ins Boot geholt. Entstanden ist ein buntes Programm.
Eine lange Tafel und Live-Jazz
»Für und mit den Menschen«, sagt Eckhardt. Höhepunkt soll die lange Tafel sein, die sich einmal durch die »Stadtgärten« zieht. »Dort soll gemeinsam gegessen, geplaudert und gelacht werden«, sagt Eckhardt. Die Idee: Jeder bringt für ein offenes Buffet mit, was er möchte – Geschirr ebenfalls.
Das Programm startet um 12 Uhr mit der Eröffnung durch Bürgermeister Sebastian Wysocki sowie Pfarrer Klaus Neumeier. Anschließend tobt rund um den Quartiersplatz, auf dem eine kleine Bühne aufgebaut sein wird, das Leben. Es gibt einen Graffiti-Workshop, Info-Stände vom Ortsbeirat, der Jugendfeuerwehr, der katholischen Nikolausgemeinde. Außerdem ein Kunstprojekt des Kunstvereins, Auftritte der Musikschule, des SV Fun-Ball und von Schülern der Stadtkapelle. »Zum Ausklang gibt es Live Jazz von »Friedo Swing & Friends«, sagt Liebermeister.
Eva Raboldt, Leiterin des B 3 Familienzentrums, berichtet, dass es ein Eröffnungsfest von Familienzentrum und Kitas geben wird. »Wir öffnen von 12 bis 16 Uhr und freuen uns sehr.« Auf dem Parkplatz um die Ecke wird es ein Kinderprogramm der Feuerwehr geben – samt »Hüpfburg, Spritzpistole und vielem mehr«, ergänzt Andreas Lohbeck (Grüne).
Für die kulinarischen Höhepunkte sorgen Foodtrucks und Streetfood von der Genusserie, Apfelkern & Kolibri und der Metzgerei Lukarsch. Außerdem gibt es Stockbrot von dem Pfadfinderstamm Graue Biber.
Die Vorfreude ist den Mitorganisatoren anzumerken. »Das Viertel ist jetzt schon wirklich schön geworden. Das wissen nur die wenigsten, weil man hier mal nicht eben einfach durchläuft«, sagt Deliah Eckhardt. Das soll sich Anfang Juli ändern. »Wir hoffen, dass viele Neu-Vilbeler und auch viele, die vielleicht schon lange hier wohnen ins Gespräch kommen.«
Astrid Benninghaus weiß jetzt, wo die »Stadtgärten« sind. Aus dem »Hier war ich noch nie« ist ein »Hier ist wirklich was entstanden« geworden. »Ich freue mich auf eine hoffentlich gut besuchte Veranstaltung und viele nette Menschen.« Kurt Liebermeister sagt: »Jetzt muss nur noch der Wettergott mitspielen.« Von Patrick Eickhoff