Zur »Lange Tafel – zu Gast bei Freunden« hat die Initiative »Wir vereint für Frieden und Freiheit in Karben« rund ums Naturfreundehaus eingeladen. Es ist ein buntes Treffen und Kennenlernen mit Einblicken in unterschiedliche Kulturen geworden.
In Karben sind Menschen aus mehr als 100 Nationen beheimatet, von denen viele zum bunten Treffen gekommen sind«, sagt Peter Mayer. Er freut sich über die vielen Mitwirkenden, unter anderem »Main SES«, den einzigen mehrstimmigen türkischen Chor in Hessen, der zur Unterhaltung beigetragen hat, sowie über den Auftritt einer bulgarischen Tanzgruppe, die das Publikum zum Mittanzen animierte.
In Spitzenzeiten waren mehr als 120 Leute auf dem Gelände, insgesamt kamen etwa 300. Auch ein Busshuttle für Geflüchtete, die in den Karbener Flüchtlingsunterkünften leben, war eingerichtet. Jeder brachte ein typisches Gericht aus seiner Heimat mit. Besucher profitierten von einem vielfältigen, internationalen Büfett mit Lammfleisch, Teiggerichten, Salaten aus der ganzen Welt sowie Kuchen und Gebäck. Die Kelterei Rapp’s spendete Apfelschorle. Die Naturfreunde stellten das Gelände zur Verfügung. Mayer freute sich, dass die Veranstaltung so gut angenommen worden war. Veranstalter war der »Verein für Frieden und Freiheit in Karben«. Diese Initiative ist aus einer Vorgängerinitiative der Flüchtlingshilfe gegründet worden.
Mit dabei sind unter anderem das Mütter- und Familienzentrum (MüZe), der Ausländerbeirat, die Arge Sport, die Naturfreunde und die Bürgerstiftung sowie die Ahmadijja Gemeinde, Omas gegen rechts und einige mehr. Diese Initiative beteiligt sich an Veranstaltungen, bei denen es um Frieden, Freiheit und Demokratie geht, erklärte Mayer. Der Gedanke zum Fest »Lange Tafel – zu Gast bei Freunden« sei nicht neu.
Die Bürgerstiftung habe eine ähnliche Veranstaltung unter dem Namen »Zu Gast bei Freunden« vor einigen Jahren organisiert. Wegen Corona sei dies jedoch eingeschlafen, aber nun wieder ins Leben gerufen worden. Es wurden Tische vom Verein, ergänzt von zwölf Sitzgarnituren der Stadt, aufgestellt.
»Die Initiative ist aus Sicht der Stadt sehr wertvoll. Das Ganze kommt aus der Bürgerschaft heraus und ist nicht von der Politik initiiert. Es ist vielmehr eine engagierte Gruppe von Menschen, die sich zusammengefunden haben. Das Fest ist eine schöne Sache, um zu zeigen, dass das Miteinander funktioniert und auch um Ängste und Hemmungen abzubauen«, sagte Mario Schäfer, ehrenamtlicher Stadtrat.
Austausch am
Büfett verbindet
Fröhliche Kinderstimmen sind im Hintergrund zu hören, von einer Schaukel und der Minihüpfburg. Auch ein Tisch mit Blechdosen ist aufgebaut, hier können sich kleine und große Gäste im Büchsenwerfen üben. »Dieses Fest sollte man in dieser Konstellation auf jeden Fall wiederholen«, sagt Andreas Riesner, der Vorsitzende der Naturfreunde. Er war in der zehnköpfigen Arbeitsgruppe dabei, die das Fest vorbereitet hat. Auch andere Vereine, die der Initiative angeschlossen sind, initiieren über das Jahr verteilt weitere Veranstaltungen, eine weitere ist für Samstag, 9. November, geplant.
»Es war eine gute Veranstaltung mit leckerem Essen, und auch das Gelände ist toll«, lobte Sabine Felgenträger von der Nachbarschaftshilfe »Herz und Hand«. Frank Zinke von den Naturfreunden stand hinter der Theke. Er ist seit drei Jahren aktiv dabei und wünscht sich neue Mitglieder. »Sogar die Vorbereitung war schön. Alles läuft harmonisch«, sagte er. Silke Freund aus Klein-Karben hatte Heidelbeer-Muffins mitgebracht. »Ich singe selbst in zwei Chören und erkundigte mich nach dem Repertoire des türkischen Chores. Eine Frau stellte mir am Büfett ihre Spezialität vor. Übers Essen kann man Kontakte knüpfen«, sagte sie. Viele lobten die Atmosphäre mit dem beschatteten Außenbereich. Zum Abschluss zeigte die Tanzgruppe »Trakia Mainz« Volkstänze aus der bulgarischen Heimat. Die meisten Tänzer kommen aus Mainz und der Main-Rhein-Region. Den Weg nach Karben nahmen sie gern auf sich. Martina Petrowa sagt: »Sehr gerne treten wir in unserer Tracht aus Thrakien in Südbulgarien auch bei »Interkulturellen Wochen« auf, um andere Kulturen kennenzulernen.« Georgia Lori