Die längste Amtszeit, aber bisher die wenigsten Termine
Bad Vilbel. Quellenkönigin Ena I. schreibt Geschichte: Sie ist bisher die Bad Vilbeler Quellenkönigin mit der längsten Amtszeit und den wenigsten Terminen. Gründe dafür sind der verschobene Hessentag und die Pandemie. Jetzt hat die 25-Jährige ihre zweijährige Amtszeit um ein weiteres Jahr verlängert. Robe und Schärpe erhielten ein Update.
Ena Giebel amtiert seit zwei Jahren als Bad Vilbeler Quellenkönigin Ena I. Als sie am Pfingstmontag 2019 in ihr Ehrenamt eingeführt wurde, war schon klar, dass sie für zwei Jahre die Stadt repräsentieren wird. Ein Novum. Grund: Für das damals bevorstehende Hessentagsjahr 2020, das dann leider ausfallen musste, war kein Quellenfest geplant. Und nun gibt es einen weiteres Jahr Zuschlag, da auch in diesem Jahr kein Quellenfest an Pfingsten stattfinden konnte. So erklärte sich Ena I. bereit ihre Amtszeit um erneut zölf Monate zu verlängern.
»Wir erhoffen uns damit für sie, dass noch ein paar spannende Termine im Herbst/Winter 2021 stattfinden können und wir nächstes Jahr an Pfingsten wieder ein Quellenfest veranstalten können, um Sie dann offiziell als Quellenkönigin zu verabschieden«, informiert Verena Eiser, die Betreuerin der Quellenkönigin. Seit Pfingsten 2019 bis Juni 2020 hat die Repräsentantin der Quellen- und Festspielstadt gerade einmal 30 Termine wahrgenommen.
Voller Adrenalin
»Der aufregendste Termin war die Inthronisation. Da war ich voller Adrenalin und total aufgeregt. Vor allem auch deshalb, weil viele Leute teilnahmen, die sich mit mir gefreut haben«, erzählt die 25-Jährige. Ein weiterer Termin, an den sie sich gern erinnert, fand im Sommer vor zwei Jahren in Frankfurt-Bornheim statt. »Da war ich beim großen Festumzug anlässlich der Bernemer Kerb in einem Cabrio unterwegs, dass mit Blumen wundervoll geschmückt war«, erzählt sie. »Die Zuschauer waren alle sehr herzlich, begrüßten mich mit Applaus, brachten mir Geschenke ans Auto. Meine Familie verteilte im Akkord an die vielen kleinen und großen Fans Autogrammkarten. An diesem Tag stimmte alles: Das Wetter, der Umzug, die Stimmung und die Leute. Alles war perfekt.«
Sportlich herausfordernd war im gleichen Jahr der Besuch auf dem Bad Vilbeler Markt. »Da hat es geregnet, war sehr schwül und windig, wodurch nur wenige Besucher ins Festzelt kamen. Ich war durch die begeisterten Berichte meiner Vorgängerinnen voller Erwartungen gewesen und dann enttäuscht.«
Den Tag für die Quellenkönigin »gerettet« hat dann eine junge Marktbesucherin. »Plötzlich stand ein kleines Mädchen vor mir und fragte: Bist du eine echte Königin?« Diese aufrichtige Bewunderung habe richtig gutgetan. »Ich habe ihr geantwortet: »Nein, ich bin keine echte Königin. Aber, wenn du groß bist, kannst du auch eine Quellenkönigin werden.«
Ausgezeichneter Hofstaat
Das Amt macht ihr Spaß, auch weil »die Zusammenarbeit mit dem Team der Quellenkönigin, zu der Betreuerin Verena Eiser, Kurt Liebermeister, Thomas Horinek und einige meiner Vorgängerinnen gehören, sehr unterstützend, wertschätzend und positiv ist«, sagt sie. »Ich habe in jeder Situation einen erfahrenen Ansprechpartner an meiner Seite.«
Aus diesem Grund hat sie dem Wunsch ihr Amt zu verlängern gern entsprochen. Ihr von Inge Hahn genähtes Kleid und ihre Schärpe wurden angepasst. »Auf der Schärpe steht jetzt »Ena I. – Bad Vilbel – Quellenkönigin 2019–2022«. Ihr erstes Kleid war schlicht und klassisch elegant, aus dunkelblauem Stoff mit einem fliederfarbenen Taillenband und hatte einen V-Ausschnitt. »Mein zweites Kleid ist gleich bis auf einen transparenten Rock-Überstoff mit silberfarbener Applikation eines Vilbeler »V«s.« Voller Vorfreude blickt Ena I. auf die Lockerungen und die Chancen für einige repräsentative Termine. »Vielleicht klappt’s ja mit den Weihnachtsmärkten.« Da der Bad Vilbeler Markt auch in diesem Jahr wieder abgesagt wurde.
Yoga und vegan Kochen
Möglich sei im Sommer hoffentlich der Besuch bei Ministerpräsident Volker Bouffier. Denn der Empfang für die repräsentierenden Hoheiten aus Hessen in Wiesbaden fiel zweimal wegen der Pandemie aus. Die gebürtige Oldenburgerin Ena Giebel ist in Bad Vilbel-Dortelweil aufgewachsen. Nach Aufenthalten in Frankfurt, Mannheim und Vancouver, kehrte sie in die Quellenstadt zurück. Heute pendelt sie von Vilbel nach Frankfurt. Dort arbeitet Ena Giebel, die einen Bachelor in Finance und einen Master in Digital Management hat, bei einer Bank.
Nach ihrer Amtszeit im kommenden Sommer freut sie sich auf mehr Zeit für ihre Hobbys Yoga, Bouldern, Spinning und Kochen. »Ich koche am liebsten vegan.« Ihr Herz hängt am Umweltschutz und an Nachhaltigkeit, sie unterstützt gern soziale Projekte. Jetzt ist sie erst einmal auf ihr letztes Jahr als Quellenkönigen mit wahrscheinlich mehr Terminen und interessanten Begegnungen gespannt.