Nidderau. Die Rinde liegt auf dem Boden verstreut, schutzlos ist das zarte Holz der Witterung ausgesetzt. Der Anblick tut vielen Baumfreunden in der Seele weh. Am Montag meldete ein Passant den Schaden deshalb dem Nidderauer Umweltbüro. Sein Rückschluss: Vandalen hätten die Rinde der Birke an der Sitzbank am Feldweg oberhalb des Mühlberges in Windecken fast komplett abgeschält. Der Nachbarbaum wurde ebenfalls verletzt.
Vor Ort fanden die Mitarbeiter des Umweltbüros zwar auch, dass der Baum ein „beängstigendes Bild“ biete. Allerdings sei es auffällig gewesen, dass nirgendwo Spuren von Werkzeugen oder stumpfer Gewaltanwendung zu finden waren. Das berichtet die Erste Stadträtin Monika Sperzel (SPD) in einer Mitteilung. Die städtischen Mitarbeiter fanden dann auch den wahren Übeltäter: Das wechselhafte Sommerwetter.
Der Hinweis einer Anwohnerin auf das heftige Gewitter vom Wochenende sowie der Vergleich mit Bildern aus dem Internet bestätigt diesen Verdacht. Nicht wilde Vandalen haben dem Baum zugesetzt, sondern ein Blitzeinschlag hat die Rinde regelrecht abgesprengt. Uli Rückert, Gärtnermeister des Bauhofes, sagt, er habe so etwas zuvor noch nicht gesehen. Stephan Zöller vom Fachbereich Umwelt ist einerseits bedrückt wegen des geschädigten Baumes, andererseits aber froh, dass der Schaden auf eine natürliche Ursache und nicht auf Vandalismus zurückgeht.
Das wird dem Baum allerdings unterm Strich nicht helfen: Ein Überleben der schwer geschädigten Birke sei sehr unwahrscheinlich, heißt es in der Mitteilung. (zlp)