Zu der Wahlkampfwerbung mit Plakaten anlässlich der Kommunalwahl erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Einunddreißig Wahlplakate auf knapp 250 Metern Rathausstraße sind ein Schilderwald, in dem man – nicht nur politisch gesehen – leicht orientierungslos werden kann. Dass die Macht der Worte groß ist, nicht nur der abgeschriebenen, haben gerade die Ereignisse der letzten Tage in vielen Bütten- und Aschermittwochsreden eindrucksvoll nachgewiesen.
Da aber auf den meisten Wahlplakaten tatsächlich nur irgendwelche Gesichter statt irgendeiner politischen Botschaft zu finden sind, sieht man sich genötigt, mal hinter die bunten Kulissen zu gucken und findet – erstaunlicherweise – tatsächlich Bäume! Ein beredtes Zeichen für den Umgang mit der Natur, den wir von diesen Repräsentanten zu erwarten haben, oder? Denn praktischerweise sind alle Plakate mit Kabelbindern befestigt, die mit jedem Windstoß die Baumrinde verletzten und so die Bäume nachhaltig schädigen (können). Ein Baum ist einfach KEIN Plakatständer.
Wieso gibt es eigentlich in Karben keine festen Anschlagwände, meinetwegen auch in jedem Ortsteil eine, die zu Wahlzeiten ausschließlich für die politischen Parteien zu nutzen sind, wie es in vielen anderen hessischen Gemeinden schon längst Usus ist? Das wäre bei den heutigen Plakatentwürfen ohne irgendeinen Informationsverlust von vielen Vorteilen begleitet.
Es wäre eine große Entlastung für den Geldbeutel, weil weniger Plakate gehängt werden müssten; für den Arbeitsaufwand der Mitglieder beim Plakatieren, weil weniger Zeit und Wege investiert werden müssten; für den Wähler, weil auf dem Weg zur Post weniger Bilderflutralleys absolviert werden müssten und für die Bäume, weil diese an den ohnehin schon schweren Umweltbelastungen auch so schon genug zu kämpfen haben.
Ulrike Loos, Karben
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