Karben. Es gibt nicht mehr viele Mitglieder in Sportvereinen, die man als Urgesteine bezeichnen würde. Dieter Heydt, lange Jahre Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des TV Okarben, ist so jemand. Vor knapp einem Jahr erhielt er bei den Feiern zum 125-jährigen Bestehen seines Turnvereins sowohl die Peter-Geibel-Medaille als auch den Ehrenbrief der Stadt Karben. Zu Beginn der jüngsten Stadtparlamentssitzung bekam er, gleichfalls aus den Händen von Bürgermeister Guido Rahn (CDU), den Ehrenbrief des Landes Hessen.
Er kenne kaum jemanden, der so viele Jahre nicht nur seinem Heimatverein die Treue halte, sondern zudem auch noch aktiv ist. Mehr als fünf Jahrzehnte währe das Engagement Heydts nun schon. Das sei nicht hoch genug zu würdigen, sagte das Stadtoberhaupt. Ort solcher besondere Ehrungen sei seit einiger Zeit die Stadtverordnetenversammlung. »Das ist ein würdiger Rahmen für verdiente Mitbürger.«
Faible für Tischtennis
Mit dabei war der aktuelle Vorsitzende des örtlichen Turnvereins, Sebastian Wollny, der auch Stadtrat im Magistrat ist. Er konnte noch ein Datum ergänzen, das nicht auf Rahns »Spickzettel« gestanden hat, auf dem die wichtigsten Stationen Heydts verzeichnet waren. Denn Dieter Heydt gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Tischtennisabteilung im TV Okarben. Man schrieb das Jahr 1969. Bis 1995 leitete er die von ihm mitgegründete Abteilung. 14 Jahre lang, bis 2009, übernahm er dann Verantwortung für den Gesamtverein. Bis 2018 war er als 2. Vorsitzender aktiv, heute gehört er dem Vorstand an. »Wenn jemand eine so lange Zeit Verantwortung übernimmt, gebühren ihm Dank und Anerkennung«, sagte Rahn unter Beifall des Hauses. Dann händigte er ihm die vom hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) unterschriebene Urkunde zum Landesehrenbrief aus. Und Sebastian Wollny überreichte ihm die dazu passende Ehrennadel. Der Geehrte sagte, »50 Jahre ehrenamtlich aktiv im Verein gehen nur, wenn man die richtige Frau an seiner Seite hat.«
Lange weitermachen
Seit der Gründung der Tischtennisabteilung im Jahr 1969 habe er sich der Jugendarbeit verschrieben, wolle immer wieder neu um junge Mitglieder werben und sie fördern. »Ich will das noch lange weitermachen«, kündigte Heydt an. Ein weiterer kräftiger Applaus begleitete ihn, als er an der Seite seiner Frau wieder auf den Zuschauerbänken Platz nahm. (pe)