Bad Vilbel. Der Countdown für die 43. Gronauer Zeltkerb am kommenden Wochenende hat begonnen. Die Vorbereitungen der 17 Gronauer Kerbeburschen laufen auf Hochtouren. In diesem Jahr wartet die Interessengemeinschaft der Gronauer Kerbeburschen mit mehreren Neuerungen auf: Mit Eddy Hausmann als neuen Festzeltwirt, mit Licher Bier im Ausschank, mit dem Karussell „Virus“ anstelle des vertrauten Auto-Scooters und dem Duo „Die zwoa Spitzbuam“ als Stimmungsmacher beim traditionellen Frühschoppen am Montag.
Bereits seit dem ersten Montag im März treffen sich die aktiven Kerbeburschen einmal pro Woche zur Vorbereitung ihres neuen Programms. Seit Juli treffen sie sich dreimal wöchentlich und seit zwei Wochen täglich abends zum Training im Saal des Feuerwehrgerätehauses. Wie seit über 30 Jahren üblich, gehören Motto und Programm der drei Shows zu den bestgehüteten Geheimnissen im Stadtteil. Neben dem letzten Feinschliff an den Showprogrammen will auch der Bau der jeweiligen Kulissen zum Abschluss gebracht werden. „Wir bauen gerade wieder samstags bei Albert Arnold viele schöne Kulissen für unsere Auftritte. Schließlich soll unsere Bühne an der Kerb wieder ein Hingucker werden. Albert Arnold stellt uns seit vielen Jahren seinen Bauernhof samt Scheune zur Verfügung“, sagt Tobias Ziese und dankt dem Gönner.
Für die muntere Schar beginnt die Kerb bereits am Freitag. Da werden alle Straßen im Ort mit Birkenzweigen geschmückt, an denen bunte Bänder im Wind flattern. Abends stehen letzte Handgriffe im Festzelt an.
Am Samstagmittag geht es mit Traktoren und Anhängern samt Feuerwehreskorte zum Vilbeler Wald, wo mit der Axt eine Birke gefällt wird. Vom Wald geht es durch die Vilbeler Innenstadt zurück nach Gronau. Dort drehen die Kerbeburschen mit der Birke eine Runde durchs Dorf. Bei Marie Schmidt ist der erste Stopp. Hier findet das Rendezvous der Burschen mit ihrer Kerblies statt. Genäht, angezogen und eingekleidet wird sie von drei Kerbeburschenmüttern. Gegen 17 Uhr wird der Kerbbaum vor dem Festzelt aufgestellt, geschmückt und die Kerblies nimmt auf ihrem Thron in luftiger Höhe Platz. Damit beginnt für die Gronauer und ihre Gäste die Kerb.
Offiziell eröffnet wird sie um 20 Uhr mit dem Fassbieranstich durch Ehrenkerbebursch, Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Gegen 22 Uhr beginnt das erste der drei geheimen Showprogramme. „Es ist ein Programm mit ganz viel Klassik und Stil, mit historischer Musik und viel Weltgeschichte“, lautet der erste und einzige Hinweis.
Nach dem Programm wird bis spät in die Nacht gefeiert und zu den Klängen der Florstädter Band „Skydream“ getanzt.
Die Nacht ist erfahrungsgemäß kurz. Am Sonntagmorgen wartet um Punkt zehn Uhr Pfarrer Hans Karl Heinrich mit dem traditionellen Zeltgottesdienst auf die Showstars samt Gronauer Bürger. Der anschließende musikalische Frühschoppen endet oft erst nachmittags. Gegen 20 Uhr heißt es für die Kerbeburschen: Einmarsch ins Zelt und um 22 Uhr ist die Bühne für das zweite Programm frei. „Unsere Gäste dürfen sich auf einen – im wahrsten Sinn des Wortes – wilden Abend freuen“, halten sich die Kerbeburschen bedeckt.
Montags ab halb elf Uhr sorgen „Die zwoa Spitzbuam“ für Stimmung. Gegen 14 Uhr startet der große Umzug durch Gronau. Die Skydreams machen Musik und Jung und Alt feiert auf Gronaus Straßen. Nebenbei werden Eier gesammelt, die anschließend als große Rührei-Speck-Portionen ans Volk gebracht werden.
Nach einer kurzen Ruhephase steht der Endspurt bevor. Eröffnet wir der letzte Abend mit Tanz auf der Bühne. Gegen 22 Uhr fällt der Startschuss für das letzte Show-Programm der Kerb. „Am Montagabend funkt es“, lächeln die Gronauer Junggesellen spitzbübisch.
Anschließend werden die Gewinnlose, die über die komplette Kerb verkauft wurden, gezogen. Der erste Preis ist ein Schwein, der zweite ein Spanferkel, beide noch quicklebendig, und der dritte Preis eine leckere Torte. Gegen 24 Uhr halten die beiden Kerbpfarrer Markus Lorenz und Martin Mohr eine Predigt, in der sie das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Zu guter Letzt wird die Kerblies unter großem Geleit verbrannt.
Anlässlich der Kerb in Gronau ist für den Stadtteil die Sperrzeit von Samstag, 29., auf Sonntag, 30. August, aufgehoben und in der Nacht von Sonntag auf Montag kann bis 3 Uhr nachts gefeiert werden.